Abgeschickt von Grisel am 19 Dezember, 2002 um 17:16:01:
Antwort auf: Re: mal eine andere K&K-Diskussion: Kay und Klone von HeikeF am 19 Dezember, 2002 um 00:01:00:
Hi Heike!
: Fand ich auch eher überflüssig, obwohl ich während des Lesen natürlich wieder furchtbar mitgelitten haben und mich sehr über dieses Schmankerl für meine "Artus-Sammlung" gefreut habe. Ausnahmsweise waren mir hier auch sowohl Artus als auch Lancelot (mit Abstrichen auch Guinevere) sympathisch.
Guinevere mir nur weil ich sie vorher als Jennifer gekannt habe. Übrigens habe ich mich gefragt, wie die beiden Heimkehrer am Ende den Verwandten der drei anderen deren Verschwinden erklären. "Also, Kevin hat sich geopfert, um den Winter zu beenden. Paul bleibt weil er sich in die Priesterin verliebt hat. Ach ja, und Jennifer ist Guenevere und lebt nun im flotten Dreier mit Artus und Lancelot. Noch Fragen?"
: Ich habe auch deren Problem nicht so ganz begriffen. Zumindest in Fionavar schien doch alles in Ordnung zu sein: Guinevere liebte beide Männer, beide Männer wußten davon und liebten sich trotzdem; alle Leute gönnten ihnen ihr Glück - und trotzdem gab es einen großen Eiertanz *g*...
Ich glaube, das Problem war, daß sie zwar bereit wären, zu dritt zu leben, aber dazu verdammt sind, den selben Kreislauf immer zu durchleben. Und erst Diarmuid hat den durchbrochen, weil eigentlich, äh, Artus? Lancelot? hätte sterben sollen.
Und genau das hat mich gestört. Diarmuid mochte ich, das trio infernal nicht.
: Genau! Mich stören auch eigentlich eher die Verleger, die auf jedes Buch sofort "Der neue Tolkien" draufschreiben! Meiner Meinung nach wird das dann beiden Autoren nicht gerecht. Besonders, wenn der "neuere" Autor - trotz evtl. Tolkien-Anleihen - etwas Eigenes geschrieben hat.
Hast vollkommen recht! Inspiration holt sich jeder irgendwo. Reine Plagiate sind selten.
: Und Tolkien selbst hat schließlich das Rad auch nicht neu erfunden, sondern sich auch bei alten Sagen- und Legendenmotiven bedient (was ja auch völlig legitim ist).
Klar, er hatte ja auch nicht die Absicht, irgendwas zu erfinden. Er hat einfach eine Geschichte geschrieben, die manche inspiriert hat. Erst durch den Kult um ihn wurde er hochstilisiert zum "Vater der Fantasy".
: *g* ach, du auch nicht? Meistens ist er der strahlende Überheld *gähn* oder ein fieser Schürzenjäger und Verräter.
: Und Artus bleibt auch oft sehr blaß und kommt als Person nicht "rüber", sondern nur als die Verkörperung eines Ideals.
Genau. Lancelot kann ich nie leiden und Artus selten. Ich bin da von MZB geprägt, wo beide etwa so erscheinen, wie Du sagst.
Apropos. Ich lese gerade Cornwells dritten Artus und leide. Lancelot ist hier zwar ein Widerling, aber leider ist Gueneveres Stern im Aufsteigen. Seufz. Und über Mordred schweigen wir lieber.
Dafür kriege ich nächste Woche einen Mordred-Roman. Freu!
: Zu Diarmuids Tod: Den fand ich nicht ganz so sinnlos. Erstens verhindert er dadurch, daß sich Artus oder Lancelot opfern, erspart Guinevere weiteren Schmerz, und ermöglich dadurch erst die Erlösung der Drei am Ende. Und außerdem wird dadurch wieder deutlich, welch ein empfindsamer und mitfühlender Mensch hinter der Glitzerfassade steckt *schnüff*.
Und Sharra? (Die hieß doch so?) Die läßt er im Stich. Das Trio ist happy, aber das Herz seiner Geliebten hat er gebrochen. Zutiefst unfair fand ich.
: Kevins Tod hat mich ziemlich mitgenommen, aber auch der ergab mM nach einen Sinn: Er wußte nichts mit sich anzufangen, wollte so gerne helfen, hatte so viel Gefühl, so viel Liebe in sich (wenn ich das jetzt mal so sentimental sage) - und das waren gerade die Eigenschaften, mit denen er wirklich helfen _konnte_.
Da will ich Dir gar nicht widersprechen. Für sich genommen war jedes Opfer ergreifend. Nur waren es mir einfach zu viele.
: Ich fand jeden einzelnen Charakter bei Tigana einfach wunderbar gezeichnet.
: Und förmlich umgehauen hat mich die Schilderung der Beziehung zwischen diesem Zauberer, der den Namen "Tigana" ausgelöscht hatte, und dem Mädchen, die sich extra in seinen Harem hatte schleusen lassen, um ihn zu vernichten.
: Wie sie immer hin- und hergerissen war zwischen Rache und Liebe und dann entdeckte, daß auch er aus Liebe zu seinem Sohn so reagiert hat und nicht einfach nur, weil er "böse" war.
Stimmt, das war gut geschildert. Ich will gar nicht sagen, daß es mir nicht gefallen hat. Nur eben nicht so.
Gut fand ich die Enttarnung des Narren. (Autsch!) Und sehr gut fand ich das Ende, als die Drei diese Riselka (?) sehen.
: Gerade das finde _ich_ spannend! Vor allem, wenn man dann nach und nach entdeckt, wie genau er in der Historie recherchiert hat und bis in die kleinsten Details geht...
: Da stimmst du mir wohl zu, oder? Ich habe neulich in einem anderen Forumarchiv eine Diskussion mit dir zu diesem Thema und "Al-Rassan" entdeckt *g*.
Ah, die Unterhaltung im SF-Forum, wo ich mit Meriamon das Vorbild Ibn Khairans entdeckt habe?
Ich stimme Dir voll zu, ich mag das sehr gern. Du kannst Dir nicht vorstellen, wie entzückt ich war, als ich "Arbonne" identifiziert hatte. Und eben die Freude, als ich wir entdeckt haben, wieviel hinter "Al-Rassan" steckt. Ich mag sowas sehr gern.
Vor allem, weil es die Regeln des historischen Romans außer Wirkung stellt. Ich kann sowas genießen und muß mich nicht über Fehler ärgern.
: Vielleicht gibt es da auch verschiedene Kategorien: direkte oder indirkete Anspielungen auf Dunnett; zufällige Charakter-Ähnlichkeiten; bloße Kopien.
Grins. Wer hat Lust eine Aufstellung davon zu machen???
: Bei Fionavar mochte ich am liebsten: Paul, Kevin, Diarmuid, Matt und die Reiter ganz allgemein.
Die haben mich interessanterweise eher an die Indianer (wie man sie auch Hollywood Filmen kennt) erinnert, als an die Rohirrim. Vor allem diese Verbundenheit mit den Jagdtieren, daß der eine Mann ins Exil mußte, weil er eine trächtige Kuh (?) getötet hat.
: Hmmmpf!
: Hihi, und ich habe gestern von einer Freundin als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk "The Hobbit" bekommen! Das nennt man Gedankenübertragung!
: (wobei "vorzeitig" heißt, daß wir beide viel zu neugierig waren und die Geschenke einfach schon ausgepackt haben *räusper* - sie hat von mir "The Lions of Al-Rassan" bekommen)
Jö, da seid Ihr also beide gut ausgestiegen!
Eine Freundin von mir hat die widerliche Angewohnheit, mir Buchgutscheine zu schenken. Hm, mal sehen, wenn sie es wieder tut und mich dann kein anderes Buch anspringt ... Ich hätte schon große Lust.
: Wieso GSD? Weil du dadurch nicht so schnell in Versuchung gerätst?
Genau! Wenn es irgendwas gibt, was ich momentan nicht brauche, dann noch ein Buch, noch dazu so ein fettes. Momentan habe ich nicht nur sehr viele neue, sondern morgen kriege ich auch noch die letzten beiden Otherlands, Oh Kreisch.
: Ich kann mich wirklich an _kaum_ noch etwas erinnern! Ich weiß noch nicht einmal mehr, wie es ausgeht ( daß der Ring am Ende wirklich vernichtet wird, weiß ich allerdings schon noch), wer stirbt, wer nach Hause zurückkehrt usw.
Böh, kein Boromir mehr! *wimmer*
: Ich weiß nur noch, daß ich erst ab ca. der Hälfte gemerkt habe, daß ich mir 2/3 der Namen gar nicht zu merken brauche, weil sie nicht weiter wichtig sind.
: Vielleicht war es mir damals (mit 14, 15?) auch zu komplex. Mit meiner Dunnett-Schulung (und meiner größeren Reife *g*) wird sich das ja vielleicht ändern.
Ich halte die Daumen! Aber ich glaube, es ist nicht überdurchschnittlich schwer zu folgen. Und es gibt ja diese herrlichen Anhänge.
: Wann wirst du den Film anschauen?
: Ich weiß es noch nicht, aber es wird bestimmt nicht nur ein einziges Mal sein...
Angeblich sehe ich ihn heute!!!!! Aber das glaube ich erst, wenn ich drin sitze, immerhin läuft er erst heute offiziell an bei uns.
Leider wieder auf Deutsch. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Erst mal mein heutiges Mißtrauen besiegen. Ich weiß, es ist ein Fehler, aber ich freue mich trotzdem auf Eomer. Brauche ein Gegengewicht zum schmierigen Viggo (muß ich in Deckung gehen???), jetzt wo ER nicht mehr da ist.
:-)
Bye,
Grisel