Abgeschickt von Grisel am 05 Januar, 2003 um 21:10:18:
Antwort auf: Re: Kay, Klone, LotR von HeikeF am 05 Januar, 2003 um 16:37:18:
Hi Heike!
Danke, hoffe, Du bist auch gut rübergerutscht?
: Kommt ganz darauf an, wie es begründet wird. Ich bin der Meinung, daß die Liebe hinfällt, wo sie fällt. Und wenn dann in der Ehe anscheinend etwas nicht stimmt, egal, aus welchen Gründen, dann wird sie vielleicht leichter erwidert.
Naja, vielleicht habe ich mich da ein bißchen hart ausgedrückt. Es hängt davon ab, wie die "gebrochene" Ehe dargestellt wird. Wenn es so eine Geschichte wie zB "Tristan und Isolde" ist - um im selben Sagenkreis zu bleiben -, wo Marke alt und meistens widerlich ist, ist es für mich leichter nachzuvollziehen. Aber die Ehe zwischen Artus und Guenevere wird meist doch als glücklich geschildert, nur ist sie oft einfach die gelangweilte Ehefrau, die ihren Gefühlen nachgibt, und damit mehr oder weniger alles ruiniert.
: Hier meinte ich natürlich "Mordred", nicht "Artus"!
Grins. Habe ich haarscharf geschlossen.
Der dritte Cornwell war übrigens doch recht gut, als ich es mal geschafft hatte, etwas objektiver zu sein. Er ist sicher einer der besseren Vertreter unter den Artus-Romanen. Nur fand ich lustigerweise in dem Buch seine ausführlichen Schlachtszenen etwas ermüdend. Ich dachte, nach einem 400-Seiten-Buch von ihm über nur eine einzige Schlacht ("S's Waterloo") könnte mich nichts mehr erschüttern. :-)
Das Mordred-Buch, Thiemes "Orkneys Söhne" hat mir ohne Überraschung sehr gut gefallen. Das ist wieder mal ein ganz anderer Mordred. Und es ist ihr gelungen, Druidentum und Mystik in ihr Buch einzubauen, ohne daß ich schreiend davonrennen mußte.
: Ich versuche auch immer noch zu entscheiden, ob ich mir Sean Bean mit dunklen Haaren vorstellen kann oder nicht.
Naja, so hell wirkt er zumindest als Boromir nicht. Ich habe ihn da eher dunkelbraun in Erinnerung. Oder liegt das nur am Haarfett??? Außerdem ist Boromir bei mir im Geist nicht so eindeutig dunkel wie Aragorn. Ich war sogar überrascht als ich die Stelle gefunden habe, weil er bei mir immer blond war.
Ich glaube, schwarzhaarig könnte ich mir Bean nicht vorstellen. Müßte mal checken, wie Sharpe jetzt beim Lesen bei mir aussieht. Oder natürlich Boromir.
: Ich mag Aragorn sehr. Und da ich jetzt auch das Buch samt Anhang durch habe (und ganz im Tolkien-Fieber bin), sogar noch mehr.
: Boromir wäre mir im Buch nicht besonders im Gedächtnis geblieben, wenn ich nicht den Film gekannt hätte und immer Sean Bean vor Augen gehabt hätte.
Er ist zwar keiner meiner Haupt-Lieblinge (das sind Aragorn, Merry und Eomer), aber ich fand ihn immer besonders interessant, weil er eben ein bißchen schwarz-weißer ist als die meisten, wie sein Vater. Kein Sonnenschein wie sein Bruder - im Buch!
: Meine Idealvorstellung von LotR ist eine Verbindung von Film und Buch, da im Buch die Charaktere doch oft nur sehr "symbolisch" und weniger zum Mitfühlen sind.
Für mich bleibt das Buch immer das Maß aller Dinge. Und ich muß sagen, ich fand die Figuren immer sehr lebendig, sogar solche Nebenfiguren wie Halbarad oder Hama (sentimentale Lieblinge).
: Ich mag solche Rückblicke in den seltensten Fällen.
Grins. Ich denke, Du weißt auf welchen Verblichenen ich gerne noch einen Blick geworfen hätte. Immerhin gab es einen kurzen. Ich bin wohl der einzige Mensch, der den ersten Film noch nicht zuhause hat. :-)
: Ich fand den Film sehr gut, wie gesagt.
: Aber ich fand es schade, daß dort so viel geändert wurde. Im 1. Teil hat man sich noch sehr, sehr nah an die Vorlage gehalten, ab und zu mal etwas umgestellt, etwas gekürzt u.ä.
Genau so geht es mir. Prinzipiell sehr gut, aber viele Änderungen, wobei ich zwar manche, aber nicht alle nachvollziehen konnte.
: Aber hier wurde viel umgeändert, was meiner Meinung nicht unbedingt nötig gewesen wäre und es vielleicht sogar schwieriger macht, einiges im 3. Teil zu erklären, weil es einigen Sachen aus dem Buch widerspricht.
Ich hoffe sehr, daß sie sich dann wieder etwas mehr an die Vorlage halten.
: Z.B. wird im Buch erzählt von einer "Last Alliance" zwischen Menschen und Elben, bei der Isildur den Ring an sich nimmt (s. Prolog). Aber wenn nun im Film auf einmal Haldir auftaucht - und dann noch sagt, er sei von Elrond geschickt worden, wo er doch zu Galadriels Volk gehört -, dann kann das ja dann keine "LAST Alliance" gewesen sein.
Die ganze Elben-Sequenz fand ich komisch und nicht nachvollziehbar. Und vor allem mag ich den extrem sauren Elrond üüüberhaupt nicht.
: Die Veränderung von Theoden hat mir gut gefallen; er ist zwar im Film schwächer, aber das bringt ein bißchen Abwechslung.
Stimmt, nur die Besessenheit hätten sie sich sparen können. Das hat Grima irgendwie total überflüssig gemacht.
: Aber was mir gar nicht gefallen hat war die Veränderung von Faramir. Der sollte doch vom Charakter her anders als sein Bruder sein, aber er war im Film Boromir viel zu ähnlich.
Wie gesagt, das stört mich deshalb nicht so sehr, weil ich Faramir im Buch nie wirklich nahegekommen bin. Deshalb regt mich das nicht annähernd so auf wie andere Änderungen, eben Haldirs Erscheinen oder Arwen.
: Auf wen ich jetzt im 3. Teil sehr gespannt bin, ist Denethor. Da _muß_ ein erstklassiger Schauspieler hin!
Hier habe ich vor allem die fast schon panische Angst, daß sie die Trennung der Hobbits auslassen könnten. Denn Pippins Aufenthalt in Gondor ist extrem wichtig, um zu zeigen daß Denethor auch positive Seiten hat.
: Meinst du Eowyn oder Eomer? Und was hat dich daran gestört? Das wieder mal die Rolle der Frau so ausgebaut wurde? Das finde ich gar nicht mal so verkehrt, m.M nach widerspricht es auch nicht unbedingt dem "Geist" des Buches.
Gegen Eowyn habe ich überhaupt nichts, aber gegen die Minimalauftritte ihres Bruders. Siehe Faramir, Eomer ist im Gegensatz dazu einer meiner Lieblinge, und ich fand es schlimm, daß er so gar nichts zum Film beigetragen hat oder gar zum Leben erwacht wäre. Da hätten sie ihn IMO gleich weglassen können.
: Stimmt. Aber im Buch ist er ja auch schon etwas so angelegt; es ist nur dezenter.
Ich habe das eher als ein Doppel-Conference mit Legolas im Gedächtnis.
: Ohja, und wenn man dann im Anhang noch die Geschichte von Arwen und Aragorn liest *schwärm.
: Daraus könnte man auch so ein schönes Buch machen; vor allem, weil seine Mutter mich auch interessieren würde; und wie er unter anderem Namen in Gondor und Rohan gelebt hat.
Das ist definitiv eines der interessantesten der nie geschriebenen Bücher. Am liebsten hätte ich sowieso Bücher über all die im Anhang erwähnten Ereignisse. Dazu hätte Tolkien aber wohl mehrere Leben gebraucht. Und ich bin streng, ich finde, niemand sonst sollte sich daran versuchen.
: Wirklich? Okay, dann sind wir hier wirklich völlig anderer Meinung; macht ja nichts.
: Ich habe gelesen, daß ein Stuart Townsend (?) zuerst für die Rolle des Aragorn vorgesehen war. Den kenne ich nur von Bildern aus diesem unsäglichen 2. Anne-Rice-Film, wo er den Lestat spielt. Ich habe den Film zwar nicht geschaut, aber wenn man von diesen Bildern ausgeht, hätte DER auf gar keinen Fall gepaßt mit seinem Bubi-Gesicht...
Du meine Güte! "Die Königin der Verdammten" ist einer der schlechtesten Filme die ich je gesehen habe und Townsend eine der größten Fehlbesetzungen. Verglichen mit ihm ist Viggo ein Traum-Aragorn!
Wie hat das einer im Tolkien-Forum so schön ausgedrückt? Verglichen mit Townsend hätte selbst Elijah Wood alt ausgesehen. "Na, Du kleines Aragornchen. Mußt Du Dich schon rasieren?" Mal abgesehen davon, daß er auch als Schauspieler nicht überzeugen konnte.
Als ich ihn damals als ersten Aragorn-Vorschlag gesehen habe, hatte ich Schaum vor dem Mund.
: Ich finde, er paßt für die Rolle eines Elben, ich finde ihn richtig klassisch schön. Ich habe nur gestutzt, als Gimli ihn ein paarmal "lad" nennt. Ich würde doch mal sagen, daß Legolas ein paar hundert oder noch mehr Jahre älter ist als Gimli *g*!
Tja, aber das erfährt man ja nicht. Oder doch?
Ich habe ihn nun mal in natura gesehen. Ja, kann sich sehen lassen, auch dunkel. Übrigens finde ich ihn nicht häßlich, ganz im Gegenteil. Nur ist er für mich eher herzig als schön. Knuddelig. :-)
Bye,
Grisel