Re: Dunnett, Joleta, Margaret usw.


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Abgeschickt von Grisel am 01 Februar, 2001 um 18:41:23:

Antwort auf: Re: Dunnett, Joleta, Margaret usw. von Kathrin am 01 Februar, 2001 um 14:05:29:

Hallo Kathrin!

Ist das schön, zweimal antworten an einem Tag!
Ob Martine schon nervös wird? Keine Angst, jetzt wo wir die Gefahr kennen, können wir ja rechtzeitig wieder nach oben übersiedeln.

Hubsi:
: Ein interessanter Name, vermutlich eher ein Spitzname? Oder Dialekt.

Hubert eigentlich. Hubsi als Spitzname.

: parsimony, aha, alles klar.... Gott, ich bin wirklich ein echtes greenhorn, wenn es sich ums Internet dreht.

Parsimony ist so eine Seite, wo es jede Menge Diskussionsforen gibt. Ich habe es auch nur zufällig entdeckt.

: Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, fand Herr X ja auch einige Bücher von Folett ganz toll. Insofern sollte es Dir nicht schwerfallen, seine Argumente mit einem leichten Wisch hinwegzufegen.

Oh, neue Abgründe tun sich auf. Zumindest "Die Säulen der Erde" haben mir eigentlich ganz gut gefallen, wenn Follett auch sicher nicht in der selben Liga wie zB Berling spielt. Wie gesagt, Folletts Stil ist ein bißchen amerikanisch. Oder ist der Mann gar Brite???
Die neueste Diskussion ist wegen Donna Cross "Die Päpstin" aufgekommen, ein Buch, das ich tödlich langweilig gefunden habe.

: Aber das ist doch garnicht so schlimm! Ich kann mir vorstellen, daß Jerott völlig perplex ist, da er nicht erwartet, von diesem Kind wie sein Herr und Meister gegrüßt zu werden. Das Kind hat Angst, und Jerott schnallt es einfach nicht. Menschlich, oder etwa nicht? Lymond in seiner alles durchschauenden Art hätte vielleicht anders reagiert - wie er es dann ja auch später macht und Khaireddin sagt, man solle die Küsse für Leute aufheben, die man wirklich liebt. Eine ganz wundervolle Reaktion, finde ich.

Ich kan mich auch täuschen, aber ich glaube mich zu erinnern, daß es diese Reaktion war, die Martine Jerott vorwirft. Sonst trifft er ihn ja nur mehr einmal. Und da ist er wirklich unschuldig.

: Mittlerweile bin ich durch die K&K-Geschichte doch etwas unsicher geworden, wohin Khaireddin jetzt gehört. Ich finde es eine sehr praktische Lösung zu sagen, es ist doch egal wessen Kind er jetzt war, Kind bleibt Kind. Andererseits ist es so schön tragisch, sich vorzustellen, Khaireddin wäre wirklich das Kind UHH....

Für mich war es irgendwie von Anfang an klar, daß Khaireddin Lymonds Sohn ist. Nicht, daß ich irgendwelche Beweise dafür hätte. Aber für mich fühlt es sich so an.
Außerdem fände ich es irgendwie ungerecht, wenn sich irgendwann herausstellen sollte, daß doch Kuzum der "richtige" ist und der Tod Khaireddins dann irgendwie weniger schlimm wäre.

Übrigens finde ich es irgendwie scheußlich, wenn manche Leser argumentieren, daß Khaireddin schon zu gestört gewesen wäre, um ein normales Leben zu führen. Nichts gegen Kuzum, aber gerade weil er so ein elendes Leben hatte, hätte er doch etwas Glück verdient.
Wie gesagt, sehr geschickt gemacht von Dunnett.
Vor allem, weil ich von Anfang an wußte, was geschieht und dennoch gezittert und gebangt habe. Von wegen Vorwissen stört die Spannung!

: : Staufer. Da hatten wir die Päpste Gregor IX bis Clemens IV und Charles d'Anjou auf meiner schwarzen Liste. Anjou ist auch einer, den man bewundern könnte, wenn man es könnte ...
: Hm. Mit diesen Namen kann ich in ersten Moment nicht so viel anfangen. Ich würde die Staufer ins tiefste Mittelalter versetzen, aber wen die jetzt genau gemeuchelt haben könnten, da versagt mein Gedächtnis. Was hat Anjou denn so "Tolles" gemacht?

Mißverständnis! Es ist genau umgekehrt. Ich meine, nicht daß die Staufer niemanden gemeuchelt hätten, aber letzten Endes wurden sie gemeuchelt. Und zwar von Charles d'Anjou, dem Bruder Ludwigs IX des Heiligen von Frankreich.
Anjou ist einer, bei dem ich mir wirklich schwer tue, objektiv zu bleiben. Aber das "tolle" an ihm ist sein Ehrgeiz und wie er es geschafft hat, die Staufer zu vernichten und Sizilien zu gewinnen.
Tiefstes Mittelalter kommt schon hin. Der erste staufische König herrschte irgendwann in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts und im "Mannesstamm" ausgestorben sind sie 1268. Eigentlich später, aber das ist das offizielle Datum.

: Meine untertänigste Bitte um Verzeihung. Ich hatte die Wirtschaft als Nebenfach in Erinnerung, und Profs sind gemäß meiner Definition ausschließlich in Universitäten zu finden.

Bei uns werden auch die Lehrer in Gymnasien und sonstigen höheren Schulen als Professoren angesprochen. Meine Wirtschaftsuni ist sogar eine ganz eigene Universität.

:Ja, ich denke, daß auch Germanisten ihren Schlag weg haben. Ebenso wie die Leute in meinen Kreisen, nur anders. Da wir aber nur eine einzige Fakultät sind, kenne ich mich im Germanisten-Milieu zu wenig aus, um ein gsd oder ein Wort des Neides aussprechen zu können. Neid z.B. weil es anderen vergönnt ist, Büchern ständig und nach Herzenslust die Eingeweide zu zerpflücken. Natürlich kann das manchmal echt nervig sein, wenn irgendwelche Leute zu viel reininterpretieren oder wenn man gar "echte" Literatur auseinandernehmen muß. Aber dennoch gehört mein Deutschkurs zu den highlights meiner Schulkarriere, auch wenn der wahrscheinlich nicht viel mit einem wahren Germanistik-Studium gemein hatte.

Mein GSD beruht auch auf einem reinen Vorurteil. Ich stelle mir das eben so vor, daß ständig irgendwelche hochgeistigen Texte in ihre Bestandteile zerlegt werden.
Und ich bin durch meinen Deutsch-Unterricht litererisch schwer geschädigt, weil wir nur deprimierende Bücher über irgendwelche Wahnsinnige gelesen haben.

: Mist, habe ich natürlich nicht mitbekommen. Vier Monate kein Fernsehr, und schon verliert man den Überblick. Soll das heißen, Paris ist nicht mehr auf der Brücke? Hat er wegen seiner Torres eine Degradierung erhalten?

Die Folge ist schon länger her. Da hat Paris gegen die "oberste Direktive" verstoßen und die Captain ließ sogar auf ihn schießen. Seither ist er Fähnrich, aber interessanterweise immer noch im Führungsstab.

: Wer käme denn für diese Charakterformung durch Erziehung bei HN in Frage? Nick selbst? Natürlich ändert der sich im Laufe der Zeit, aber ob das alles auf seine Erziehung zurückgeführt werden kann oder auf die Erlebnisse, die er durchmacht, steht auf einem anderen Blatt. Oder wen meinen die auf marzipan sonst?

Ich glaube, das klassische Beispiel sind seine beiden Söhne, der etwas gestörte Henry (auch eine von mir sehr geschätzte Figur. Bei HN habe ich wirklich einen komischen Geschmack) und der reizende Jodi.

: Ich finde, für einmal lesen der beiden Serien hast Du ein Wissen, das umwerfend ist. Wenn ich an meinen ersten DK-Versuch denke - außer daß Gabriel wohl doch nicht so toll ist, wie ich dachte, ist vom Rest kaum etwas hängengeblieben. Weder hatte ich die Problematik der französischen Ritter auf Malta geschnallt, noch die Sache in Dumbarton (?). Es dauerte sowieso ewig, bis ich mal im Hirn hatte, daß Lymond und Francis und der Junker von Culter immer denselben bezeichnen...

Danke sehr! Die Marzipan-Lektüre trägt auch dazu bei, sich an manches zu erinnern. DK habe ich so oft diagonal gelesen, daß ich mich dort ganz gut auskenne.
Am Anfang war ich aber auch schwer verwirrt. Und bin es oft immer noch. ZB die Geschäfte von Lymonds Piratenfreund mit Oonaghs Ex-Lover. (Name???) Siehst Du? Und das Buch kenne ich am besten.
Dumbarton sagt mir jetzt schon was, aber was???

: Also Adam Blacklock war der Künstler, nicht wahr? Haben sich die marzipaner eigentlich mal dazu überlegt, ob der in einem Zusammenhang mit DD's malerischer Ader steht?

Ich glaube, die Frage ist noch nie aufgekommen.
Noch etwas. Es freut mich ja, daß alle der Ansicht sind, daß Adam und Kate am Ende von CM ein Paar sind. Aber von selber wäre ich da auch nie draufgekommen.

: Eigentlich war der gute Ludo wirklich ganz nett. Wenn er nicht zum Schluß so merkwürdig geworden wäre...

Irgendwie hat ihn mir das noch sympathischer gemacht, daß er aus Liebe gehandelt hat und sich dann doch auf Lymonds Seite gestellt hat.

: Was gegen Margaret? Mit ihr halte ich es eigentlich ein wenig so wie mit Philipp oder dem Grafen von Douglas. Wobei, ein bißchen verdorbener als die zwei ist sie schon. Vielleicht auch nur triebiger?

Margarete ist mir auch ein bißchen zu schwarz-weiß gezeichnet. Die böse, machthungrige Frau.

:Ob Gabriel unsympathisch ist, weiß ich nicht; er ist mir eben ein bißchen zu stereotyp. Mußte denn diese aufgesetzte Szene in Pif sein, in der Gabriel Philippa erzählt, er will sie zur "Belohnung" als Frau?

Ich fand seine Wandlung ein bißchen zu schnell und extrem. In PIF hat er mich ein bißchen an die wahnsinnigen Bösen aus James Bond-Filmen erinnert. Frag mich nicht, wie ich auf Bond komme. Freie Assoziation. Spinnerei.
Gabriel war da so vollkommen entmenschlicht. Und wie gesagt, unsympathisch fand ich schon als bescheidenen Prediger. Oder war es Eifersucht, weil Jerott so einen Stand auf ihn hatte? Hm, der wechselt die Fronten dann eigentlich auch recht schnell.

:Erinnerte mich fast ein bißchen an Folett: Jeder Böse muß irgendwo noch eine perverse Ader haben, um ihn noch unsympathischer zu machen.

Bei "Die Säulen der Erde" kann ich mich nur an einen vertrottelten Bösen erinnern.
Sonst habe ich von ihm nur "Die Brücken der Freiheit" gelesen, und das war so schwach, daß ich es gleich aus dem Gedächtnis gelöscht habe. Absichtlich diesmal ...

Grisel



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