Re: Dunnett bei Klett-Cotta


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Abgeschickt von Heike am 18 Mai, 2004 um 12:35:34:

Antwort auf: Dunnett bei Klett-Cotta von Martine am 18 Mai, 2004 um 12:00:59:

Hallo Martine,

Du schreibst:

: Die beiden Lektoren, die sich mit Dunnett beschäftigten waren zuerst ausgesprochen skeptisch, auch mit dem Argument, man lese eigentlich keine historischen Romane. Die Skepsis legte sich sehr schnell, als sie Dunnett lasen und erkannten, daß die Qualität, eine andere ist. Dann war natürlich auch klar, daß auch eine andere Leserschaft dafür geworben werden muß.
: Ich denke schon, daß für Dunnett ein Markt da ist, aber er deckt sich nicht mit dem der Leser historischer Romane, denen es egal ist, ob es im Mittelalter Kartoffeln zum Fleich gab, Hauptsache der Ritter kriegt seine holde Maid.


Stellt sich nur die Frage, ob dieser Markt gross genug ist, um die ganze Sache auch profitabel zu machen. Mich würde interessieren, wie die Verkaufszahlen der Dunnett-Bücher in Deutschland bisher ausgesehen haben; aber bei Klett-Cotta werden sie sicherlich auch genau darauf sehen, welche Erfahrungen Rowohlt diesbezüglich gemacht hat.


Martine:
: Ich bin überzeugt, daß das die größte Schwierigkeit ist, und daß es in der Leserschaft eh immer kriselt, wenn z. B. die große Marzipanliste ihre äußerst kompetente Listmom verliert, und nun von weniger kommunikativ begabten Menschen betreut wird, um es mal so auszudrücken, dann ist das kein Symptom, das auf den Zusammenbruch des Abendlandes schließen läßt, sondern eher auf ein Auf und Ab.


Der Rückgang betrifft nicht nur Marzipan und der Wechsel der Moderatoren hat damit auch nichts zu tun, da die aktive Beteiligung schon vorher zurückging (das kann man sehr schön an den Statistiken auf der Website sehen). Eine Ursache dafür ist sicherlich, dass keine neuen Bücher mehr erscheinen werden. Dasselbe Phänomen ist auch in anderen Fandoms zu beobachten - ist das letzte Buch erschienen oder die letzte Folge im Fersehen gelaufen, wird noch ein halbes Jahr diskutiert und dann läuft es langsam aus.


Martine:
: Whispering Gallery ist eine Zeitschrift, die seit dem Intenet und den Listen dort kränkelt, zum großen Teil auch durch die etwas ungeschickte Vertriebspolitik die sie machen, wir hatten uns vor zwei Jahnren schon mal auf den 3D darüber unterhalten. Und da WG und die DDRA im Personal oidentisch sind, kann ich die Ermattung verstehen.


Bei WG hätte man sicher manches besser machen können. Fakt ist aber, dass schlicht und einfach die Subskribenten wegsterben oder Leute ihre Subskription nicht verlängern, die nie auf den Internet-Listen aktiv waren. Bill kann dazu genaue Zahlen liefern - und die sind ziemlich erschreckend.


Martine:
: Ob KH jemals übersetzt werden wird, kann ich dir nicht sagen, aber Klett-Cotta hat inzwischen zwei begeistete Dunnettleser unter den Lektoren, und ist entschlossen das Projekt in Angtiff zu nehmen. Natürlich, wenn es nicht laäuft, ein Verlag ist nicht die Caritas, das ist uns allen klar, aber statt zu unken, solten wor lieber trommeln, damit wir die richtigen Leute interessieren.

Als da wären? Meines Erachtens ist das Potential schon ziemlich ausgeschöpft, aber ich mag mich irren. Man sollte auch nicht vergessen, dass etliche Leser - so wie ich - um Übersetzungen i.d. R. einen grossen Bogen machen und gleich zum Original greifen. Meines Wissens ist der Import von fremdsprachigen Büchern in den letzen Jahren stark angewachsen - und dieses Phänomen bezog sich nicht nur auf die Harry-Potter-Bücher. :-)


Viele Grüsse

Heike




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