Re: Threads - spoiler DK


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Abgeschickt von Grisel am 01 Mai, 2001 um 15:29:50:

Antwort auf: Re: Threads - spoiler DK von Kathrin am 30 April, 2001 um 20:51:48:

Hi Kathrinchen!

: "Fast" ist gut... hier bei uns hat der Bücherladen eine Gebrauchtwarenabteilung. Sprich: Wenn ich mich ein Mal in diesen Laden verirre, kannst Du mich auch die nächsten paar Stunden darin suchen. Und was für Schätzchen man so alles findet!

Klingt so, als würde ich mich da auch gerne mal verlieren. Antiquariate, also solche, wo man nicht nur Second Hand, sondern auch wirklich alte Bücher findet, schätze ich auch sehr, immer auf der vergeblichen Suche nach ein paar Staufer-Büchern aus vergangen Zeiten.

: "Die Tätigkeit der Eierstöcke erweckt Gefühle, die alle nach dem Zentrum der Mutterschaft hinstreben und, von dort wieder zurückstrahlend, den weiblichen Geist und das weibliche Gemüt bilden. Sie sind es, die dem Hervortreten des unbewußt sinnlichen Denkens, sowie dem Überquellen des Gefühles und der Phantasie zu Grunde liegen, und aus denen des weiteren die schönen seelischen Seiten des Weibes, die Liebe, die Opferwilligkeit, die Treue, die Mutterliebe, die Anpassungsfähigkeit u. dgl. m., aber auch die Schattenseite des weiblichen Geistes, der Mangel an gesetzmäßigem, richtigem Denken, erfließen." Schön, nicht wahr?

Kreisch! Und das ist ja erst 100 Jahre her. Echt eine Sauerei.

: Ach, Gemini gehört also zu Deinen Lieblingen... :

Gemini nicht, aber Dunnett. Ich meinte nur, daß ich bei den dreien unmöglich länger als unbedingt nötig warten kann. Berlings letztes Buch ist auch nach einem Jahr noch nicht als Taschenbuch heraußen, ganz zu schweigen von Gem. Jetzt weiß ich, daß ich doch hätte warten können, aber dafür mußte ich es erst lesen. Logisch, oder?

:Ich gebe zu, daß ich um gebundene Bücher immer einen großen Bogen mache und lieber warte, bis die Taschenbuchausgabe kommt. Mir ist das vom optischen Standpunkt aus wurst, ob es nun ein fester Einband oder ein pb ist. Und manchmal, wie beim HdR, ist das pb doch wahrlich einfacher zu händeln.

Also, prinzipiell habe ich schon lieber gebundene Bücher. Ich finde, daß die einfacher zu lesen sind. Taschenbücher muß man oft knicken, um sie überhaupt lesen zu könnnen, und dann schauen sie eher SchXXX aus. Außerdem kann man Taschenbücher oft nicht ohne Hände lesen, das ist beim Essen etc sehr lästig.
Und dann gibt es da noch die kleine Tatsache, daß Taschenbücher gern auseinanderfallen. Ich mache mir bei ein paar von denen echt Sorgen, ob sie auch in 50 Jahren noch lesbar sein werden.

: Neugier! Aber wahrscheinlich darf ich das jetzt noch nicht wissen... wie schön, wenn man die Aussicht auf ein paar lange Zugfahrten hat.

Können wir ja nachher diskutieren und schauen, wie Du das siehst.

: Ein Held eben. Ich lasse die sportlichen Sachen ebenso wie die strategischen Fähigkeiten (-> Schach) auch durchgehen. Aber gerade die Anführer-Sache ist in meinen Augen der springende Punkt. Das geht einfach in mein Hirn nicht rein, daß man sowas mit 19 schon perfekt beherrscht. Aber da DD ja ihr reales Vorbild für L geheiratet hat, wird sie es wohl besser wissen...

Naja, daß er ein ziemliches Charisma hat, wird ja recht schnell klar. Dazu eine gewisse Härte und eben die Tatsache, daß er alles besser kann und weiß als andere.

: (grins) Da hängen eine ganze Menge künstlerisch wertvoller Sachen in unserer Tür: Besagtes Blechschild, die Karikatur unseres Bürgermeisters, ein ganzjähriger Weihnachtsengel, die Kopie eines mittelalterlichen Ablaßbriefes, eine Karikatur zu den Zeugen Jehovas... und vor der Tür steht ein Schweinetrog mit Blümchen darin und etwas, das man wohl als moderne Kunst interpretieren muß: Zwei übereinandergestellte Kloschüsseln, die das Gesicht eines Typen formen, der eine Zigarette im Mund trägt...

Oh, das klingt aber hübsch. Ich versuche gerade, mir die Kloschüsseln vorzustellen ...

: : Unter lauter Ösis!
: Den Ausdruck kannte ich ja garnicht. Ich nehme mal an, das ist auch so ein liebreizendes Kosewort?

Ich dachte, das wäre das deutsche Pendant zum liebevollen "Piefke". Wie nennt man Österreicher denn bei Euch? Österreicher?

: Ich sage ja, Auslandssemester. Aber nicht an der Wiener Wirtschaftsuni. Das soll dort ein bißchen zu viel studientechnischer Aufwand sein, habe ich mir sagen lassen...

Ich habe zwar keine Vergleichsmöglichkeiten, aber ich bin schon ausgelastet. Allerdings muß ich zugeben, daß unsere Uni nicht die tollste ist. Sehr mangelhafter Service.

: Also ich hätte es ein bißchen zu tragisch gefunden. So hat Frau Alders schließlich ein schönes halb-und-halb Ende hingekriegt, ohne daß der Liebesschmalz aus bereits erwähnten Gründen zu aufgepfropft wirkt.

Allerdings muß man sich fragen, wie lange Beatrice das aushält, ohne Sex. Ich hätte es lieber gesehen, wenn sie verschwunden wäre. Nicht, daß ich was gegen sie hatte, aber irgendwie paßte es nicht. Aber dank dem Rest des Buches bin ich gerne bereit, Alders alles zu verzeihen.

: Uaaa, brave Charaktere, das klingt für mich nach meinem Lieblingswort "Langweile". Ich verwöhntes Kind unserer schnellebigen Konsumgesellschaft!!!

Ach, aber langweilig war Alders doch nicht. In dem Buch übrigens war mein Liebling Richards Freund Aymer, der mit der Geliebten Blanche, obwohl die Frau auch hart am Klischee war. Der war jedenfalls nicht ganz so brav.

:Nein, um ehrlich zu sein, ich weiß wirklich nicht, woher meine Vorliebe für "viel los" in Büchern kommt. Vermutlich, weil mir mein geistiges Auge bei jedem Buch einen Film liefert, in dem einfach was passieren muß. Deswegen war mir auch - Schande über mich - bis vor zwei Jahren nicht klar, wie wichtig die Sprache eigentlich ist. Für mich war sie immer nur Informationsträger für eine Handlung, z.B. "A geht nach B".

Auf die Sprache achte ich auch erst seit kurzem. Allerdings ist ein Stil wie der Dunnetts zB für mich nicht Voraussetzung, sondern quasi das Tüpfelchen auf dem i.
Zu Tode langweilen will ich mich zwar auch nicht in einem Roman, aber ich glaube, ich lege mehr Wert auf Dialoge und zwischenmenschliche Beziehungen. Wenn dann noch faszinierende Handlung dazu kommt: prachtvoll!

: Bei Lymond von Identifikationsfigur zu reden, würde bei mir bestimmt nicht passen. Der ist mir in geistiger Hinsicht ein paar Nummern zu hoch. Ich bleibe da lieber bei meiner romantischen Kleinmädchenschwärmerei. Und das mir!- peinlich, peinlich...

Oh, entschuldige, der Ausdruck war unklug gewählt. Mit Identifikationsfigur meine ich nicht direkt Identifizierung, sondern einfach nur die Figur, die am interessantesten und reizvollsten ist. Über Leute wie mich möchte ich bestimmt nichts lesen.

:Auch sonst würde ich mir mit Identifikation allgemein bei DD etwas schwer tun. Denn alle sind irgendwie hyperintelligent, schlagfertig und kapieren alles sofort - na, vielleicht bis auf Robin Stewart, und eine Identifikation mit dem, das ist nicht unbedingt mein Traum...

Wenn man es so sieht, würde mir da auch niemand einfallen. Vielleicht Mariotta in GK, wenn ich auch keine scharzhaarige irische Schönheit bin.

: Ich muß sagen, nachdem ich DK gelesen hatte, fand ich in GK einen ziemlich veränderten Will vor. In DK gefiel er mir eindeutig besser. Seine Motive in DK für das merkwürdige Verhalten habe ich nicht wirklich nachvollziehen können. Zum Glück gibt es ja in der englischen Ausgabe einen langen Absatz darüber (Schande über Rowohlt!!!), bei dem es wenigstens ein wenig erklärt wird.

Wenn man davon ausgeht, daß Will und Lymo wirklich fast gleich alt sind, dann sind sie einfach Bsp für zwei Extreme. Lymo eben der Wunderwuzi, und Will ein ganz normaler, zunächst noch leicht kindischer junger Mann, der eine ähnliche Ausbildung gehabt hat.

: Leider habe ich in dem Scott-link keinen Hinweis darauf gefunden, ob Will wirklich so ähnlich gestorben ist wie bei DD. Die Todesgeschichte seines Vaters muß ja wohl so abgelaufen sein wie beschrieben.

Ich konnte leider auch nichts finden. Wahrscheinlich ist Will bei einem Streit mit den Kerr umgekommen. Nur eben ohne Gabriels Einmischung. Ist ja nicht so, als hätten die beiden Familien wirklich viel Ermutigung gebraucht, um sich gegenseitig zu metzeln.

: Heute in meiner ersten Wirtschaftsgeschichte-Veranstaltung durfte ich mich dann auch endlich mal ungeheuer klug fühlen. Der Prof verlor sich vom Hundersten ins Tausendste, und ich war hellauf begeistert: Griechische Philosophen, Luther, die Calvinisten, Fugger, Kolonialzeit, Adam Smith - juchu, mehr davon!!! Ich gehöre wahrscheinlich zu der verschwindend geringen Minderheit im Kurs, die sich die Veranstaltung nicht nur wegen der zu erwartenden guten Note antut...

Die war bei mir gar nicht so gut ... Ist das bei Euch freiwillig? Bei uns war das Pflicht, als Teil von Volkswirtschaftslehre. Wenn ich mich recht erinnere, haben wir da eh größtenteils die verschiedenen Geisteshaltungen wie Keynesianismus, Monetarismus etc durchgemacht.

: Ich hoffe, das Ableben von MZB hat Dich nicht zu stark getroffen...? Scheint zumindest für die Macher ein guter Anlaß zu sein, mal mit der Verfilmung loszulegen.

Es war schon ein Schock, so alt war sie ja noch nicht. Außerdem, als Leser trauert man da ganz egoistisch um all die schönen Bücher, die jetzt nie geschrieben werden. Und nach Clavell war MZB schon die zweite geschätzte Autorin, die gestorben ist. Das erinnert mich daran, daß auch die meisten anderen schon recht betagt sind. Berling zB müßte schon fast 70 sein, und noch dazu fett. Ohje, hoffe, er hat ein gutes Herz.
Allerdings, die bereits geschriebenen Bücher bleiben ja für immer.
Bei MZB ist es auch ärgerlich, daß jetzt offenbar versucht wird, Geld herauszuschlagen, indem andere Autoren ihre Darkover-Reihe weiterführen sollen. GSD ist das bis jetzt nur ein Gerücht. Aber die letzten Bücher, die angeblich noch von ihr sind, klingen schon irgendwie anders.

: Ohne Star Wars wäre die erste Dune-Verfilmung wahrscheinlich in die Annalen der Filmgeschichte eingegangen. Für seine Zeit ist er wirklich recht gut gemacht.

Ich wundere mich nur, wie man ihn verstehen kann, ohne das Buch zu kennen. Selbst da habe ich ewig gebraucht, bis ich Bene Gesserit, Kwisatz Haderach etc. einigermaßen verstanden habe.

: Ich gebe ja zu, daß ich die Dune-Sache nur bis zur Hälfte gelesen habe; bei Herzog Leto als Halbwurm habe ich es dann geschmissen. Insgesamt war es mir zu langweilig, obwohl einige recht gute Ideen drinwaren.

Ich habe sie alle gelesen, aber damals war ich erst 14, 15 und habe kaum die Hälfte kapiert. Wenn Du mich jetzt fragst, was in den letzten beiden geschehen ist, ahem. Duncan Idaho kam vor, aber das war es auch schon. Wer hätte nach dem ersten Buch gedacht, daß ausgerechnet er in jedem Buch erscheinen würde?
Nach der Serie habe ich die Bücher auch schon liebevoll gemustert. Vielleicht ...
Der überdimensionale, tyrannische Mensch-Wurm Leto war übrigens der erste untypische Lieblingscharakter, den ich je hatte. Vorher mußten Helden immer der Norm entsprechen, um von mir gemocht zu werden.
Nach Wurm-Leto konnte mich nichts mehr erschüttern ...

: Meine neue Version, nachdem ich Lümond abgeschafft habe, ist jetzt "Laimend". Klingt auch nicht schlecht, oder?

Ich glaube, das dürfte eh die korekte Version sein. Ich habe über meine Version nie nachgedacht, bis die Aussprache bei Marzipan mal zur Debatte stand. Offenbar ist sie falsch, ist aber auch wurst.

: Mein erster war die "next generation". Vielleicht auch nicht der optimalste Einstieg. Ich mußte ständig fragen, wer dieser komische leicht ergraute Holzfäller ist, der da zum Schluß tragisch verstirbt... Zwar kannte ich die neuen Serien ein bißchen (es leben Data!!!), aber die alten Staffeln hatte ich nie zu Gesicht bekommen. Insofern bin ich an den Film mit meiner üblichen Erwartungshaltung "bitte gute, vernünftige action ohne amerikanisches Geschmalz" rangegangen und wurde natürlich maßlos enttäuscht.

Der war leider sehr kitischig. Am liebsten mag ich den 4. Film, wo die Alten in die Vergangenheit gehen und Wahle retten, dann den 6. den letzten, wo nur die Alten vorgekommen sind und diese klingonische Sache, und dann den 8., wo die Next Generation gegen die Borg kämpft.
Der letzte Film war zwar auch nicht schlecht, aber mehr im Stil einer Doppelfolge, als eines Kinofilms.

:Daß Data weint, nehme ich den Machern noch immer übel, ansonsten habe ich mich mitterweile an Star Trek gewöhnt. Voyager wie gesagt finde ich dennoch einen Tick besser. Eine Mischung aus beiden Schiffsbesatzungen, das wäre es!!!

Da hätte ich einen wundervollen Vorschlag für den nächsten Star Trek-Film: Die Enterprise rettet die Voyager, Janeway und Picard verlieben sich und Dr. Crusher und Jakotay sind eifersüchtig und starten eine Meuterei ... Wie klingt das? Nein, sag's lieber nicht ...

Grisel



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