Abgeschickt von Grisel am 12 April, 2001 um 11:09:05:
Antwort auf: Re: PIF Spoiler - und Gott und die Welt von Kathrin am 11 April, 2001 um 11:54:03:
Hallokathrin!
: Mit den Schauspielern ist das bei mir glaube ich so ähnlich wie Autoren - bei einem Großteil der Namen bin ich erstmal augeschmissen. Neben Brad Pitt bin ich noch überzeugte Anhängerin von einem weiger bekannten Franzosen, der im Graf von Monte Christo mitgespielt hat, in der Verfilmung mit der seligen Constanze Engelbrecht.
Hm, das sagt mir jetzt nichts. Bei Monte Christo denke ich nur an Chamberlain und Depardieu.
: Da gibt es glaube ich keine eindeutigen Beweise, ob da nun die Wikinger waren oder nicht. Einigen wir uns am besten auf die Asiaten, die über diesen Landzipfel vom Norden her kamen.
Oh, die hatten wir nicht in der Rechnung! Wir konnten uns nur auf die Wikinger als wahrscheinlichste erste einigen. Das ändert das Bild.
: Und Herr X hat Euch also schmählich verlassen?
Ja, leider. Er ist verschwunden. Ich hoffe nur, er taucht wieder auf. Mit dem hatte ich auch so eine wunderbare Endlos-Unterhaltung.
: Den Kracher kannte ich noch garnicht. Allein die Vorstellung - da geht ja mein komplettes Bild von Richard Löwenherz aus allen Robin-Hood-Verfilmungen verloren!!!
Bestätigt ist es - natürlich - nicht. Aber irgendwie hat sich in letzter Zeit die Überzeugung durchgesetzt, daß er tatsächlich schwul war. So genau kann man das natürlich nie wissen. Sehr aufschlußreich fand ich allerdings, als Runciman, ein sehr seriöser Autor, in seiner Geschichte der Kreuzzüge schrieb, daß Löwenherz sehr gut befreundet war mit einem Mann, der "weibisch" war, und dessen Ehe wegen Nichtvollziehung aufgelöst wurde. Hm.
Ich fürchte, meine Robin Hood-Illusionen habe ich schon lange verloren, unabhängig von Richards sexueller Orientierung. War immer furchtbar stolz auf den "österreichischen Beitrag", den beleidigten Herzog Leopold, der ihn jahrelang in Dürnstein schmachten ließ. War wohl nichts, er war nur ganz kurz in Dürnstein.
: Ach, letztlich konzentriert sich auch ein Geschichtswissenschaftler nur auf ein bestimmtes Gebiet. Im Gegensatz zu unsereins hat er dazu ja auch mehr Zeit und Literatur.
Das stimmt auch wieder. Ich bin mit meinem Stand als Laiin auch ganz zufrieden. Wie gesagt, da kann ich es mir leisten, unobjektiv zu sein. (Nicht, daß das manche Historiker abhalten würde.)
: Ach ja, Eure home-library, nicht wahr? In mir steigt ein Bild auf von einem klassischen Raum mit vielen Folianten... oder liege ich da verkehrt?
Leider ja. Ist ein vollgestopftes Durchgangszimmer mit meinem Schreibtisch und meinem vollgestopften Bücherregal auf der einen, und der elterlichen Bücherwand auf der anderen Seite. Auch vollgestopft und Kraut und Rüben durcheinander.
Ich träume von einem Riesenregal für meine kleinen Lieblinge, wo sie dann nicht in Dreier-Reihen stehen oder gar in Kisten schmachten müssen ...
: Also ich finde das recht faszinierend, gerade bei Kirchenbauten, was da so alles für Symbolik drinsteckt, und aus was für biblischen Vorlagen das entnommen wurde. Aber nur, solange es dafür auch wirklich Belege gibt, daß die Erbauer auch das gemeint haben, was nachher reininterpretiert wird.
Es ist zwar schon Ewigkeiten her, daß ich das gelesen habe, aber bei Ecos "Das Focoult'sche Pendel" gibt es eine Szene, wo irgendjemand die Abmessungen eines Zeitungskiosks so interpretiert, daß auch alles Sinn ergibt.
Ich kann mit so etwas nichts anfangen.
: Zugegeben, mittlerweile habe ich auch schon die dritte gelesen. Herrje, ich hoffe, die brauchen nicht zu lange!!! Muß ich mich eigentlich bei Kathi auf so eine Art Fippy einstellen, die sich auch nach und nach entwickelt?
Ich kann nur soviel sagen: Kathi finde ich noch weit schlimmer als Philippa. Philippa gestehe ich zu, daß sie Teil der Handlung ist, Kathi finde ich eher überflüssig.
: Ganz nebenbei bemerkt: Habe jemanden mit drei Segelscheinen aufgetan, der sich mal bei pif das dritte Kapitel anschauen wird. Bin wirklich gespannt, wieviel "Landrattenjargon" entdeckt wird.
Apropos. Was ist eigentlich der "bos'n" oder so ähnlich. Der Bootsmann?
: Hat er damit nicht schon vorher gelebt? Ich sehe keinen Unterschied zu seinem Verhalten vorher und nachher. Oder gibt es da Anhaltspunkte/ Vergleiche von seinen Outlaws und St. Mary's?
Ein interessanter Aspekt, der mir bisher entgangen ist. Aber ich denke schon, daß da ein Unterschied ist. Die einzigen von seinen Leuten in GK, die er näher an sich ran läßt, sind Will und Turkey Mat. Und zweiterer stirbt, was wohl damit zusammenhängt, daß Lymo später eben ein Problem damit hat, daß ihm Leute folgen.
Seine Söldner in GK schickt er ja einfach weg, aber die Offiziere von St. Mary's wird er wohl nie wieder los. Nur in RC gelingt es ihm, sie einigermaßen auf Distanz zu halten. Aber auch nur kurzfristig.
: Ich fand es nur seltsam, als Jerott in DK ihn als fahl und nervös oder so beschreibt. Das hat mich immer stutzig gemacht. Aber natürlich vergleicht er ihn in diesem Augenblick auch mit Gabriel und seinen Wikingerausmaßen.
Der muß nach der Beschreibung ja ein Viech sein!
Mir fällt nur auf, daß Jerott selber als "short" bezeichnet wird. Und Sybilla (und später auch Güzel, glaube ich) geht ihm gerade bis zur Brust. Also muß "short" doch eher relativ sein.
: Eher nicht. Ab 30-j Krieg wird mir Geschichte zu "modern", da kenne ich mich noch weniger aus. Obwohl ich Gone with the wind gelesen habe.
Ah, der amerikanische Bürgerkrieg war das erste geschichtliche Ereignis, das mich in Bann gezogen hat. Das hat sich aber mittlerweile aufgehört.
Normalerweise ziehe auch auch schon früher die Grenze, aber an diesen Segelgeschichten komme ich nicht vorbei. Dabei hasse ich Segeln!
: Kennst Du zufällig ein Mammut-Werk namens "Quincoux" (oder so)? Ist von einem englischen Professor für Geschichte und eine sehr detailreiche, spannende Story nach Oliver Twist Vorbild. Ich muße es dreimal lesen, bevor ich den letzten Satz, der noch einmal einen echten WAAAAAAAS?????-Effekt beinhaltet, zu kapieren.
Ich habe das schon mal irgendwo gehört. Klingt interessant. Hast Du vielleicht einen Autor dazu?
: Natürlich sind die Amis immer die Guten. Siehe den letzten Mel Gibson-Streifen. Die Szenen sollen dabei richtig unglaubwürdig brutal gewesen sein, gerade, wenn man die Zeit betrachtet, in der das spielt, und in England gab es riesige Proteste. Ich habe ihn nicht gesehen, weil ich den Eindruck hatte, daß meine Patriotismus-Toleranzgrenze trotz aller Action doch wohl arg strapaziert würde.
Der Film kann mir aus genau den Gründen gestohlen bleiben.
Aber es hat sich schon so durchgesetzt, daß die Amis da die "Guten" sind, auch bei mir. Aber das liegt eben daran, daß man es immer nur aus deren Sicht sieht. Drum finde ich es faszinierend, mal die andere Seite zu sehen.
Gibt es eigentlich Filme mit bösen Amerikanern?
Grisel