Abgeschickt von Kathrin am 25 Januar, 2001 um 15:41:22:
Antwort auf: Re: Clotho - Berling von Grisel am 24 Januar, 2001 um 18:18:07:
Hallo Grisel!
: Stephen King hat sie auch auf sehr eigenartige Weise in sein "Schlaflos" eingebaut. Da waren es kleine Doktoren (???).
Mir hat eine Bekannte neulich stundenlang von Stephen King vorgeschwaermt, aber was ich von ihm gelesen habe (Christine, Feuerkind, Es - zumindest teilweise) war irgendwie nur streckenweise spannend. Vielleicht schrecken mich aber auch nur die Verfilmungen ab, die ich schon von seinen Buechern erleben durfte.
: Abgesehen von einer Biographie über R W Fassbinder hat er (bisher???) 6 historische Romane geschrieben, die alle im Mittelalter spielen.
: 4 davon,
: - Die Kinder des Gral
: - Das Blut der Könige
: - Die Krone der Welt
: - Der Schwarze Kelch
: hängen direkt als Serie zusammen. Sie spielen von 1244 bis 1260 ca.
: Hier geht es um zwei Kinder mehr oder weniger mysteriöser Herkunft und Bestimmung, und um die Intrigen die sich ihre Beschützer und Verfolger (wechselnd) liefern.
: Eingebettet ist das alles in die historischen Ereignisse, wie Fall des Montségur, 7. Kreuzzug, Mongolen usw.
Oh FEUER, das kommt mit SEHR bekannt vor!!! Also wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann spielen "Die Kinder des Grals" irgendwo waehrend des Falls der letzten Albingenserhochburg (oder waren es die Waldenser?), und Hauptperson ist so ein recht "sportliebender" Moench....
Was soll ich sagen... die klassischen Kritikpunkte wie "zu dicht, zu verwirrend" koennen bei DD-Fans ja nun nicht wirklich ziehen. Dennoch muss ich zu meiner Schande gestehen, dass dies das einzige historische Buch ist - neben diesem "Ayla"-Softsex-Neandertalerroman - das von mir nach etwa der Haelfte frustriert weggelegt wurde. Ist schon eine Weile her, so etwa zehn Jahre glaub ich, und soweit ich mich erinnere, fehlte mir da irgendwie die rechte Logik der Ereignisse. Ich stehe auf Buecher, wo ich einen roten Faden erkennen kann, und der fehlte mir nach einer Weile voellig und tauchte dann nicht mehr auf. Geschmissen hat es mich dann bei dem Aufenthalt dieses Moenches in den Bergen, wo er staendig nur von seiner Bettgenossin schwaermt. Oder verwechsle ich da irgendwas? Jedenfalls empfand ich die Geschichte insgesamt als ein wenig schleppend, falls mich mein Gedaechtnis nicht truegt.
Mir gefielen allerdings die Szenen im Vatikan sehr gut; wenn ich mich recht entsinne, spricht da immer jemand zu einer Person, die die ganze Zeit ueber irgendwo versteckt steht. Das fand ich wirklich sehr spannend.
Sind die anderen Buecher auch so in diesem Stil geschrieben?
Und was ist eigentlich ein "Prequel"?
: Ich beneide diese Kritiker grenzenlos, da sie offenbar schon mal im Mittelalter waren (Zeitreise?) und somit genau wissen, wie die Leute dort gesprochen haben.
Sehr schoen ausgedrueckt. Ich meine mal in einer Buchkritik gelesen zu haben, dass Standardwerke wie die von Alexandre Dumas den eigentlichen Grundstein fuer das gelegt haben, was wir heute als "mittelalterliche" Sprache empfinden und erwarten. Nicht, dass die es besser gewusst haetten, aber es scheint sich irgendwie so eingebuergert zu haben.
: Was haben wir noch an Pluspunkten? Viele Schauplätze, dutzende Figuren. Keine klassischen Liebesgeschichten oder Bösewichter. Es gibt beides, aber eben nicht klassisch.
Sofern wir dasselbe Buch meinen, wuerde ich das mit unterschreiben. Das erinnert mich ausserdem ein bisschen an das, was ich mir mal zu Gabriel ueberlegt habe. So ein bisschen arg einseitig boese fand ich ihn dann doch irgendwann.
Viele Gruesse
Kathrin (noch mit den Nachwirkungen ihres abendlichen Bierkonsums kaempfend)