Abgeschickt von Grisel am 24 Juni, 2003 um 16:27:49:
Antwort auf: @Alle: Forts. II/ Heftige Spoiler HoN/ LC/ Wo seid ihr? von Claudia am 23 Juni, 2003 um 20:41:50:
Hi Claudia!
C: Gabaldon:
Ich wollte die Autorin nicht in Bausch und Bogen verurteilen, The fiery cross habe ich mit viel Vergnügen gelesen, aber ab Band III- Drums of Autumn war das wohl, wurde mir das zu wiederholend und ideenlos. Und wenn ich noch einmal über ihre Verwendung von Schimmelpilzen als Penicillin lesen muß, kreische ich...
Nicht jeder Schimmel funktioniert und repetitio non placet, my dear!
G: Ich denke, Gabaldon hätte mit dem dritten Buch, vor der Reise nach Amerika, Schluß machen sollen. Dann wäre es eine schöne runde Geschichte geworden. So aber wirkt es, als wolle sie die Gans die goldene Eier legt nicht schlachten und schreibt deshalb weiter, statt ihr Paar in die wohlverdiente Pension zu schicken und es durch ein neues zu ersetzen.
C: Wie wahr, der Reiz bei DD ist, dass sie intelligente und interessierte Leser voraussetzt oder gar einfordert. Während DG mehr auf sehr leicht verständliche Handlung und Personen setzt- umd eben jeden mitzunehmen. Dadurch holt sie mehr Leute ins Boot.
G: Genau. Ich habe die schwere Ketzerei begangen, beim ersten Nicco-Durchgang die Bücher 5 - 7 alternierend mit den Gabaldons zu lesen. Es war wunderbar, weil ich so nach jeder DD eine DG zur "Erholung" hatte, mich aber gleichzeit auf die nächste DD freuen konnte.
Ohje, fliege ich jetzt aus dem Forum??? :-)
C: Ein Jammer, oder? Aber Bücher schreiben wird häufig als Geldmaschine betrachtet- nimm nur mal John Grisham. Er hat durchaus gute Ideen, aber er schreibt hundertprozentig verfilmbare Bücher- womit Cross Selling perfekt ist. Doch er kann als Schriftsteller nichts dazu lernen. An DD verfilmen hat sich bislang ja noch keiner gewagt, oder?
G: Kann ich mir nicht vorstellen.
Zum Verlagswesen, es muß nicht mal zu "schwere" Kost sein. Ich habe zwei Serien, die beide zwar nicht unbedingt seicht, aber doch lockere Unterhaltung sind. Bei beiden scheint Übersetzung und Auflage mangels Erfolg eingestellt worden zu sein. Das finde ich trotz Englisch eine beunruhigende Entwicklung.
C: Oh ja, aber wir sehen Schönheit, gell?
G: Nun, irgendetwas müssen wir bei DD sehen, sonst wären wir wohl kaum hier! :-)
Katelina:
C: Rebel without cause? Eine neue Sichtweise- was die Sexualität angeht wollte sie jedenfalls auf eigene Faust experimentieren.
G: Das ist ja auch einer der Gründe warum sie zunächst so sauer auf Nicco ist, daß er sie offenbar nicht gewarnt hat, daß Sex nicht immer so toll ist, wie mit ihm. Simon scheint in der Hinsicht eine Enttäuschung zu sein.
C: Gelis war ein wenig benebelt/ geschockt, weil Sie dachte N. ist tot und sie wusste nicht so recht, wie sie ihn abweisen soll, da Simon das alles ja sehr peinlich eingefädelt hatte. Letztlich war sie ganz froh.
G: Wobei natürlich die Vorgangsweise nicht die netteste war, sie so bloßzustellen. Aber auch eine mehr oder weniger elegante Methode, Simon zu schaden.
C: Jetzt habe ich extra lang geschwiegen und keiner meldet sich- Unterstützung gesucht in folgenden Themen:
: - Umar und Nicco- rein platonisch?
: - Hilfe! Grisel will Lymos und Philippas Problem nicht verstehen! Input!
G: Grins. Ich glaube, vor der Herausforderung schrecken sie zurück!
: - Warum ist Simon zeugungsunfähig?? Krankheit? Wenn ja was?
C: Für Sünder wie Dich gibt es eine Extrahölle, mit lauter tollen Büchern, bei denen die letzten 20 Seiten fehlen.. :-)
G: Wie grausam!!!
C: Gregors. Ekaterina sieht sie doch auch im Garten...
G: Ah, danke. Das muß ich vergessen haben.
Fertig mit "Diplomatic Immunity". War zwar nicht so gut wie die letzten paar, aber hat mir doch sehr gut gefallen. Es war vor allem interessant, wie sich die Geschichte entwickelt, und warum Miles' und Ekaterins ungeborene Kinder eine Rolle für die Handlung spielen. Das Ende war besonders nett. Hat fast endgültig geklungen, das will ich doch nicht hoffen.
C: Ich beneide Dich - Du hast das Vergnügen vor Dir Georgette Heyers Frederica, The Masqueraders, These dark shades und Black Sheep erstmals zu lesen.
G: Was für ein Genre ist das? Hat sie nicht in erster Linie Liebesromane geschrieben?
C: Nun, ich sehe, Deine Toleranzschwelle auf dem Gebiet wurde von L und P hart überschritten...Womit wir wieder beim Thema sind- Geschmäcker sind verschieden.
G: Exakt! Dezente, unaufdringliche Liebesgeschichten, jederzeit. Aber nicht diese Durchtränkung. Auch wenn es vielleicht nur mir so durchtränkt erscheint.
Nicco und die Frauen.
C: Ja, klar. Aber TLWL steigert das Ganze noch dadurch, dass sie es diesmal nicht übersehen kann
G: Ach so, in TLWL verfolgt er das Projekt weiter? Das wußte ich nicht mehr.
C: Und was ist mit den ganzen Briefen, die ausgetauscht werden? Ständige Botschaften und Aufforderungen (wenn auch nur durch Anna)- das Thema war doch ständig präsent!
G: Ja, aber das hat sich mir nicht als Liebesleid, sondern eher als Trennungsschmerz eingeprägt. Und für mich ist das was anderes.
So merkwürdig das auch klingt, für mich waren sie am Ende von TLWL versöhnt.
C: Eben, unterschwellig war das doch die ganzen Zeit dabei!
G: "Unterschwellig" ist das Zauberwort!!! In CM ist es Holzhammer-mäßig IMO.
: : G: Sie dachte, sie kann es rein körperlich lassen?
:C: Den Satz verstehe ich nicht ganz, meinst Du, dass sie es beim rein körperlichen belassen kann?
G: Ja, ich überlegte, ob Gelis sich einfach körperlich mit ihm einlassen wollte, um ihn dadurch an sich zu binden oder was auch immer, und nicht damit gerechnet hat, daß ihr Schuß nach hinten losging.
C: Noch mehr. Marthe und Anna sind beide nicht verliebt in die Männer. Und sie benutzen sie für andere Zwecke.
G: Ja, nur bei Julius und Anna ist es gegenseitig, denn er benutzt sie ja auch. Natürlich gibt es einige, die Jerott unterstellen, er hätte Marthe als Lymo-Ersatz geheiratet, aber so sehe ich das nicht.
C: Gut, aber mit dem Argument musst Du Romeo und Julia auch völlig doof finden- die beiden hätten auf Seite 2 einfach nur den fürsten fragen müssen, der die beiden Familien versöhnen wollte..
G: Tja, ich habe nie behauptet, ein Fan von Romeo und Julia zu sein. Außerdem kann ich in Stücken, besonders alten, mit diesen ewigen Verwicklungen und Mißverständnissen besser leben, als bei Romanen.
C: Wenn Menschen immer so rational an die Sache herangehen würden, wäre das alles sicher einfacher. ABer sie tun's nicht, und das nicht nur in den Büchern, sondern auch in RL. Eine Freundin von mir zB hat fast 2 Jahre gebraucht um mit dem Mann ihres Lebens zusammenzukommen, weil sie sich einbildete, sie könnte einen Mann, der sie nur benutzte und den sie nicht liebte, nicht verlassen. Das würde ihm weh tun... Auch nicht gerade clever. Und ich musste mir die Leier ewig anhören und sie hat nicht auf mich gehört... und ich rede von einer intelligenten und tollen Frau.
G: Sowas kenne ich auch. Nur ist es für mich ein gewaltiger Unterschied, ob es eine Freundin ist, die sich merkwürdig verhält, oder eine Romanfigur. Freundinnen sind mir logischerweise näher, außerdem kann ich denen, je nach Intensitätsgrad der Freundschaft, auch sagen, wenn ich der Ansicht bin, daß sie sich merkwürdig verhalten. Das heißt, bei Romanen mit fragwürdig Liebenden kann ich mich angewidert abwenden, aber sicher nicht bei einer Freundin - oder mir selbst.
C: Er hat ANGST. Riesige Angst. Er ist ein gebranntes Kind- denk doch mal an Oonah, er hat ihr nicht gerade Glück gebracht.
G: Auch auf die Gefahr mich zu wiederholen: warum ihr dann ein Liebesgeständnis machen? Und wenn er es tut, um sie sich warmzuhalten, ist das noch grausamer. Er sollte mal herausfinden, was er eigentlich will. Und wenn er das nicht kann, weil er UHH (unser hysterischer Held, wer hat diesen herrlichen Ausdruck hier geprägt???) ist, dann macht ihn das nicht unbedingt liebenswerter.
Bye,
Grisel