Abgeschickt von Chris am 28 September, 2002 um 01:30:39
Hallo ans Forum,
wenn ich schon das große Treffen in Darmstadt verpasst habe, ist es mir immerhin gelungen, nach Saarbrücken zu humpeln und dort Birgit und Heike zu treffen. Nachdem wir uns beim Thai erst mal kurz über die Amis (als Europa“entdecker“ geschüttelt haben) hat uns Birgit dann zu sich nach Hause zum Wein eingeladen und da wurde natürlich gründlichst über Lymond und Nicki, bzw. Gelis/Kathi und Flippy diskutiert. Apropos diskutiert, mir ist bewusst, dass ich mich jetzt wahrscheinlich ganz gewaltig in die Nesseln setzen werde, aber ich werf jetzt ganz einfach mal so was in den Ring: Birgit brachte das Gespräch darauf, ob man es mit Lymond in einem Raum aushalten könne und ich bekannte mich zur „Blut-Fließ-Fraktion“, obschon ich mir immerhin nicht sicher bin, welches. Und schon entspann sich eine heiße Diskussion, wie es wäre, Lymond zu begegnen, bzw. ihn zum Freund zu haben.
Meine Meinung war, dass Lymond, so wie er am Anfang der Bücher beschrieben wird, mich erstens tierisch nerven würde und zweitens ich ihn nicht zum Freund haben wollte („Kreisch-duckt-sich-weg“) weil ich das Gefühl hätte, mich nie auf ihn verlassen zu können, da er vielleicht ja gerade wieder besoffen (QP) oder opiumbenebelt oder sich erfolglos selbstmordend eine Verabredung mit mir verpassen würde. Birgit und Heike meinten, er stünde im Gegenteil mit allem was er habe, sogar bis auf den Tod für einen ein, und ich meinte, ja, wenn ich gerade in Gefahr sei, von der Mafia oder whatever, ermordet zu werden, stünde L. wahrscheinlich auf der Matte, aber was wäre, wenn ich mich mit ihm für’s Kino verabredet hätte?
Und jetzt, wo ich zurück bin, kam mir der Gedanke, dass bei diesen Gedankenspielen, was wäre wenn, wir vielleicht unterschiedliche Voraussetzungen hatten . Also, wenn ich mir vorstelle, ich treffe Lymond, dann kommt er in meine Welt, d.h. ich, so wie ich jetzt bin, mit all meiner Lebens-und Männererfahrung, treffe einen Lymond des 21ten Jahrhundert, ohne Pluderhosen, aber wahrscheinlich voll auf Exstacy (also manchmal)und außerdem redet er ziemlich kariert, macht aber genial Musik, d.h. stellt irre Sachen mit dem Synthie an, hat tierisch Charisma und man weiß nie, was er als nächstes macht. Außerdem will er immer sagen,.wo’s langgeht und das vertrage ich auch nicht immer...
Ich stelle mir also nicht vor, ich ginge in seine Welt, schlüpfe also nicht in die Rolle eines Archie oder einer Philippa, sondern „hole ihn rüber“. Wie geht das denn so den anderen?
Übrigens, ich sagte dann auch, dass der Lymond, der zum Schluss mit sich und der Welt im Reinen ist, für mich sehr wohl „vertrauenswürdig“ wäre, nur halt eben, nach all dem, was ihm meiner Meinung nach DD zu schlucken und zu lernen gegeben hat.
Lieben Gruß
Chris