Richard - Spoiler DK, GK


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Abgeschickt von Grisel am 27 Juli, 2001 um 15:02:50:

Antwort auf: Nicht direkt DK: Lymonds religioese Ansichten und Richard von Jenny am 27 Juli, 2001 um 14:04:47:

Hallo Jenny!

: Mich wuerde auch mal interessieren, was ihr von Richard haltet.

Ich mag ihn sehr gern, er ist mein Zweitliebling, gleich nach Jerott. Richard zu verstehen ist eigentlich ganz simpel: man muß nur mal alles aus seiner Perspektive sehen, und sich daran erinnern, daß er nicht weiß, was wir wissen.

: - Doof ist er auch nicht, wenn er auch nicht so schnell ist wie sein Bruederchen.

Wer ist das schon? Richard ist ein ganz normaler Mensch, was man von Lymo guten Gewissens nicht behaupten kann.

: - Unbedingt loyal, was ja auch immer wieder bedeutet, dass L. ihn im Unklaren ueber seine Motive laesst bzw. es darauf anlegt, dass Richard wieder eine absolut schlechte Meinung ueber ihn bekommt.

Eben, deshalb sollte er sich auch nicht wundern, warum das immer so gut funktioniert und Richard sofort auf 180 ist. Gut, in GK war das nicht ganz so geplant, weil sich ja Dandy Hunter eingemischt hat.
Und warum ist er sofort auf 180? Ich denke, das ist eine Frage der Familienehre, zumindest was das Zerwürfnis wegen Joleta betrifft. Richard glaubt ja - und soll offenbar glauben -, daß sein Bruder den jungfräulichen Gast der Familie verführt hat. Und nach dem, was er über Lymos Verhalten in Frankreich (QP) gehört hat, traut Richard ihm sowas offenbar zu. Immerhin spricht das Bild für sich.

: - An sich wuerde ich sagen, er ist ziemlich gefestigt und zufrieden mit seinem Leben, so lange es nicht L. betrifft. Der bringt ihn ziemlich schnell aus der Fassung, er versteht ihn meistens nicht, auch wenn sie sich zwischendrin immer toll verstehen.

Weil dann immer wieder etwas geschieht, was Lymo ihm nicht sagen kann. Richard versteht es nicht - wie sollte er auch -, und handelt so, wie es für ihn nur logisch erscheint. Wütend.

: Worauf ich eigentlich hinauswollte: Eigentlich tut er mir Leid.
: - Weil immer sein Bruder der Bessere war.
: - Weil schon irgendwie klar ist, dass L. Sybillas Lieblingssohn ist, obwohl der sich ja Einiges leistet, um seine Ziele zu erreichen.
: - Weil sogar seine Frau in GK L. ihm vorzieht.

Das muß ich anzweifeln. Mariotta ist in GK noch sehr jung und leicht zu beeindrucken. Sie wäre auch nie so auf Lymo eingestiegen, wenn Richard sie nicht so vernachlässigt hätte. Es war wohl eine Trotzreaktion ihrerseits, aber ich denke schon, daß Richard zumindest am Ende von GK weiß, daß sie ihn und nur ihn liebt, und das er genauso Schuld hat.

: - Weil sich immer wieder herausstellt, dass er von Lymond absichtlich getaeuscht und auch gereizt wird und er am Ende doch immer wieder weiss, dass er sich eigentlich zum Narren gemacht hat.

Irgendwie scheint er ihm, zumindest nach der Versöhnung, weder in GK noch in DK deshalb besonders böse zu sein.

: - Und ausserdem, weil auch Sybilla ihn eigentlich taeuscht, ihm nicht alles verraet, weil sie Lymond besser versteht als er und einfach besser durchblickt.

Ein kleines bißchen Eifersucht bleibt wohl immer. Allerdings kommt das immer nur dann zum Vorschein, wenn Richard ohnehin einen guten Grund hat - aus seiner Sicht - sauer auf das Brüderchen zu sein.

: Der Arme muss mit Lymond wirklich allerhand mitmachen und sozusagen ein Wechselbad der Gefuehle durchstehen. Sobald er sich mal gut mit ihm vertraegt und meint, ihn zu verstehen, macht L. (meistens mit Absicht) seine gute Meinung wieder kaputt. Und was Sybilla betrifft, erinnert mich das immer an diese Bibelgeschichte mit dem verlorenen Sohn: Richard macht immer, was er tun soll, und Lymond das Gegenteil, und trotzdem ist L. ihr naeher.

So ist das Leben: ungerecht. Allerdings sollte Richard, selbst Familienvater, alt genug sein, um diesen Mutterkomplex zu überwinden, oder der Sache zumindest weniger Bedeutung zumessen. Dafür war er ja der Liebling des Vaters, auch wenn er sich darum jetzt auch nichts mehr kaufen kann.

: Ich finde, er nimmt das alles eigentlich sogar relativ gut auf, und seine regelmaessigen Hassgefuehle kann ich schon irgendwie nachvollziehen. Umso bemerkenswerter, dass er das immer wieder hinter sich laesst und Lymond voll unterstuetzt (siehe die Boghall-Zusammenkunft in DK).

Ich denke, es geht im vor allem darum, die Hintergründe mal sachlich erklärt zu bekommen. Wenn er dann endlich versteht, was vorgeht, und warum Lymo so handelt, dann ist er auch sofort bereit, zu ihm zu stehen. Aber blindes Vertrauen kann er ihm nicht entgegenbringen. Allerdings, warum sollte er? (Bsp. Joleta). Er liebt seinen Bruder zweifellos - und vice versa -, aber leicht macht Lymo es ihm nie. Wie gesagt, der hat dafür zwar gute Gründe, aber die kann Richard ja nicht kennen.

Ciao,

Grisel


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