Abgeschickt von Martine am 25 Maerz, 2003 um 16:23:25:
Antwort auf: ??????? von Maria Anna am 24 Maerz, 2003 um 15:22:54:
Hi Anna Maria,
Angst wollte ich dir sicher keine machen, aber eine Pazifistin bin ich auch überhaupt nicht. Ich halte mich da an die Anarchisten, von Herrn Bakunin bis Herrn Mühsam, die Gewalt (hier in ihrem Sinne: Revolution) als das letzte Mittel bezeichneten, das politische Veränderungen hervorruft, dieses jedoch nicht für die ultima ratio hielten. .
Durch meine Beschäftigung mit Geschichte und durch meine eigene, sicher nicht von jedem geteilte politische Ansicht, bin allerdings ich zur festen Überzeugung gelangt, daß alle, die links unten in die Institutionen reinkriechen, rechts oben rauskommen. Und rechts oben ist ein Platz, wo sich nur die wohlfühlen, die unterwegs vergessen haben, warum sie links unten reingekrochen sind. Und das bringt mich persönlich zu dem Schluß, daß von diesen da drinnen nicht zu erwarten ist, daß sich die Verhältnisse ändern. Also wird denen, die etwas verändern möchten nur eines bleiben: fleißig auf die Revolution zuzuarbeiten. Und ich bin auch keine Romantikerin, die glaubt daß die Revolution ein Sonntagsspaziergang sei.
Ich halte diesen Krieg für falsch, nicht weil er geführt wird, sondern daß er unter diesen Umständen geführt wird, es ist ein Angriffskrieg, wie immer man das beschönigend nennen mag und er wird nicht aus den vorgeschobenen Gründen geführt.
Daß er geführt werden wird, habe ich gesagt, war mir sehr lange klar. Ich kann mir, und ich möchte mir auch nicht vorstellen müssen, was die Menschen im Irak nun erdulden müssen, - aber ich hoffe, daß die, die es ihnen zufügen, irgendwann dafür bezahlen. Und da ich nicht besonders an ein vergeltendens Jenseits glaube, hoffe ich, daß die Rechnung hier im Diesseits eingefordert wird. - Womit wir wieder bei der Veränderung der Verhältnisse wären. ...
Martine