Abgeschickt von Chris am 01 Februar, 2003 um 22:38:24
Antwort auf: Re: Queens' Play und Heldenverehrung von Angela am 31 Januar, 2003 um 09:20:57:
:Hallo Angela,
ich glaube, du hast Recht, vielleicht war ich an dem Abend etwas sehr sehr streng mit Lymond (verflixt noch einmal, kann mich der Typ "nerven" auch wenn ich ihn im Moment gar nicht "aktiv" lese :-))
Was du beschreibst, dass man jemanden trifft, und der will was von einem, man selbst wünscht sich aber eigentlich nur, es wäre schon der physische Spam-Schutz erfunden, kenne ich auch. Vielleicht habe ich Lymonds strenge Maßstäbe an sich selbst zu sehr übernommen, trotzdem, Robin Stewart war für mich immer eine besonders traurige Figur, gerade weil L. gegenüber diese fürchterliche hündische Haltung hat.
Und ja, wir erfahren bis auf wenige Ausnahmesituationen in den ganzen Chronicles über Lymonds Motive oder Gefühle, wenn überhaupt, immer nur über die Reaktionen oder durch die Augen der anderen. Und deswegen können wir hier im Forum auch so wunderbar darüber spekulieren.
Lieben Gruß
Christiane
durchgelesen um zu verstehen, welches Verhältnis zwischen Robin und Lymond bestand. Und mir ist jetzt aufgefallen: was für ein Verhältnis? Anfangs war es von Robins Seite her Verliebtheit gepaart mit leichter Verachtung (wegen der lächerlichen Figur die Thady Boys) später Wut und Neid, noch später wurde Lymond von Robin gehaßt und gleichzeitig verehrt.
: Von Lymonds Seite her war Robin eine Figur wie viele Figuren in diesem seinem Spiel, mit besonderer Beachtung auf die Möglichkeit daß eine solch schwache Persönlichkeit der Ausführende der Anschläge sein könnte und später auch ist. Lymond sucht natürlich die Nähe Robins, schon um ihn im Auge behalten zu können.
: Diese Art von Verhältnis kommt mir so vor wie die mathematische Aussage: im Unendlichen treffen sich irgendwann zwei parallel verlaufende Linien...
: Und es wird Lymonds Reaktion auf Robins Tod aus der Sicht und Interpretation einer dritten Person geschildert, ich habe nicht wirklich erfahren was Lymond fühlt und denkt, ich habe alles interpretiert.
: Ich denke jetzt für mich: Lymond hat nicht anders handeln können, er fühlt sich aus der Beobachterposition heraus sehr menschlich an (auch wenn er die unglaublichsten Situationen überseht).
: Ich kenne es von mir aus auch, das ich eine etwas abwartende Haltung einnehme manchen Menschen gegenüber, immer dann wenn ich diese für mich nicht einschätzen kann, oder wenn ich merke, da will jemand etwas von mir, ich aber eigendlich nicht von ihm. Und genau hier habe ich mir auch schon Agressionen zugezogen, die mich erschreckt haben. Natürlich bin ich nicht so perfekt wie Lymond, aber egal, er hat die Situation vielleich auch fehlinterpretiert (besonders da er doch die meiste Zeit ziemlich betrunken war, fiele mir auch schwer da nüchtern zu bleiben!).
: Macht mir wirklich Spaß eure Kommentare zu lesen. Weiter-mehr!
: Viele Grüße, Angela
: : Hi Martine,
: : sorry, aber hier stimmt mein Empfinden mit dem Lymonds mal überein (ist weiß Gott nicht immer der Fall): er hätte mehr tun können! Er hätte ihn früher ansprechen können, er hätte ihn auch aus dem Verkehr ziehen können, er hätte ihn massive beeinflussen können, er hätte ihm auch sagen können: "ich weiß Bescheid, lass dich für zwei Wochen krankschreiben". Er hat stattdessen darauf auf Robins Eigenverantwortlichkeit gesetzt, sprich, dass er die Winks mit dem Zaunpfahl versteht und in Gutmenschenmanier sein Leben neu in die Hände nimmt etc. kotzwürg. Robin hat ja auch die Lektion gelernt, wie die blitzsaubere Hütte verrät, in der er sich entleibt hat, aber DAS REICHT EINFACH NICHT. So jemanden holzsteifen/vernagelten und grundeinfachen/manipulierbaren wie Robin hätte Lymond wirklich wie ein Kind an die Hand nehmen und DIREKT sagen müssen, was gut und was schlecht ist. Und nichts hasst L. ja so wie das.
: : Lieben Gruß
: : Christiane
: : P.S.
: : Er hätte mehr tun können-sollen-müssen