QP: Datums-Verwirrungen und Maria-Stuart-Biographie


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Abgeschickt von Bess am 05 Januar, 2003 um 12:50:30:

Antwort auf: Waaaaaah!!! von Silke am 05 Januar, 2003 um 02:01:28:

Martine: Damit kann mann tatsächlich komplette Verwirrung stiften! Hilfe!!!!! *g*

Silke: Die Stellen sind beide im ersten Teil des Buches, einmal kurz vor Ende des vierten Kapitels, als O’Liam Roe mit dem angeblich falschen Königs Tennis gespielt hat. Dort heißt es bei mir „Seine Gnaden wünscht, dass Sie bis zu seinem festlichen Einzug am Mittwoch auf seine Kosten in Rouen bleiben und dem Einzug beiwohnen.“
Die zweite Stelle ist auch im ersten Teil, der letzte Satz des fünften Kapitels: „So saßen sie noch, als um Mitternacht die Glocke ihre Stimme erhob und den neuen Tag ankündigte: Donnerstag, den 1. Oktober 1550, den Tag des festlichen Einzugs von König Heinrich II. in seine treue Stadt Rouen, der zugleich ihr letzter Tag in Frankreich sein sollte.“

Einen Teil der Maria-Stuart-Biographie habe ich jetzt gelesen, ich habe mich aber nur auf ihre Kindheit in Frankreich beschränkt. Nicht sehr umfangreich, aber eine Frage, die sich mir gestellt hat, hat sie jedenfalls beantwortet. In allen Büchern (eine Biographie und zwei Romane) die ich bisher über Maria Stuart gelesen habe, war von den vier Marien die Rede, Mädchen ihres Alters, die sie nach Frankreich begleitet haben. Nur in QP werden sie mit keinem Wort erwähnt. Laut der Biographie von A. Fraser sind sie allerdings auch nicht ständig bei ihr gewesen, sondern wurden getrennt von ihr in einem Kloster erzogen. Aha! Wieder etwas dazugelernt!

Außerdem habe ich dort noch dies gefunden: „Ende April 1551 wurde ein mysteriöser Plan, die junge schottische Königin zu vergiften, aufgedeckt; er stammte von einem Bogenschützen der englischen Garde namens Robert Stuart, aber die ganze Angelegenheit ist ziemlich rätselhaft, und man hat nie genau erfahren, warum oder auf wessen Veranlassung dieser Anschlag stattfinden sollte. Der französische Gesandte in London schrieb dem Konnetabel de Montmorency, dass ein Schotte namens Henderson ihn von dem niederträchtigen Vorhaben unterrichtet habe. Stuart habe Lord Warwick und Lord Paget gegenüber angedeutet, dass er mit diesem Verbrechen dem englischen Kronrat sicherlich einen großen Dienst erweisen würde. Warwick hatte nach seiner eigenen Aussage den Vorschlag entsetzt zurückgewiesen, ließ Stuart ins Gefängnis werfen und letztlich an Frankreich ausliefern. Darauf hin wurde Stuart im Schloss von Angers eingekerkert und schließlich gehenkt, aufs Rad geflochten und gevierteilt, ohne dass das Rätsel seines wirklichen Motivs jemals aufgeklärt worden wäre. Es ist unwahrscheinlich, dass die englische Regierung gerade zu dieser Zeit solch einen Plan gefördert haben sollte: Einerseits hatte man in England offensichtlich noch nicht alle Hoffnung auf eine mögliche Heirat von Maria Stuart und Eduard VI. aufgegeben, und als Lord Northampton im Sommer 1551 in diplomatischer Mission nach Frankreich kam, um Heinrich II. den Hosenbandorden zu überbringen, hielt er abermals um die Hand der schottischen Königin an. Andererseits schienen die Engländer nicht sonderlich erzürnt, als die Franzosen sich weigerten, den Antrag in Erwägung zu ziehen – zweifellos hatten sie diese Weigerung vorausgesehen. Northampton nahm die Absage sehr ruhig auf und hielt daraufhin, gemäß den Anweisungen, die er erhalten hatte, stattdessen in aller Form um die Hand von Prinzessin Elisabeth für den englischen König an.“

Da sage ich jetzt nur noch eins zu: DD begeistert mich immer mehr, was die historischen Tatsachen und ihre Umsetzung in den Romanen angeht!


Liebe Grüße

Bess


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