Abgeschickt von celis am 19 September, 2006 um 08:36:14
Antwort auf: Blackberry Pie - aber kein Messer... ;-) von Martine am 19 September, 2006 um 00:15:28:
Hallo Martine,
* soweit würde ich auch nicht gehen, aber...;-)
: Hallo Celis,
: Celis: Als ob man eine solche Frage mal eben en passant beantworten könnte.
: Martine: Na das kann man doch wenigstens versuchen, obwohl....
: Celis: Die meisten Vorlieben kann man zwar benennen, aber wirklich begründen kann man sie nicht. Da spielt sich zu viel im Bereich des Unterbewußtseins ab.
: Martine: Aber ich bin schon dafür, das Unterbewußte zu erforschen und sich klar zu machen, warum man jemanden mag, oder nicht, auch wenn es sich dabei um eine erfundene Figur handelt - Immerhin es handelt sich hier um Dunnetts Figuren.
: Celis: Die Charaktere, und beileibe nicht nur die Hauptpersonen, treffen in ihrer komplexen Struktur und in ihrer Vielschichtigkeit auf Leser(innen) (sic!), die mehr oder weniger ebenso gestrickt sind - hoffentlich. ( Das ist die Crux, aber das hatten wir ja schon)
: Martine: Da widerspreche ich vehement. Ich, als Lymondaine würde es als ein Alptraum bezeichnen, so wie Lymond zu sein. Nix da. Das wäre mir zu kompliziert. Lieber bin ich Danny, stehe daneben und laß mir die Vorstellung geben... ;-)
* Dito, ich meine ja auch nur, daß unsere komplizieren Innenleben uns für den Einen Sympathie entwickeln lassen, während uns ein anderer kalt läßt. Ich bin mir da mit Grisel einig, ich mag Jerrott und über Julius hätte ich beinahe geheult. Das hat doch kaum etwas mit Verstand zu tun, oder?
: Celis: Ich will damit sagen, daß ich mich zwar spontan als Lymondaine outen kann, aber es mir schwerfällt,dies möglichst rational zu begründen.
: Martine: Ich versuch das mal, ja?
: Also mich hat dieser so ungewöhnliche Held damals als junges Mädchen beeindruckt. Unddiese Qualitäten ,die mich zuerst nur oberflächlich beeindruckt haben machen eienteil der für mich faßbaren faszination aus: er ist frech, gewitzt, hat sein literarischen Kanon parat, ist skrupellos und doch nicht ohne Schwächen, wenn auch nicht auf den ersten Blick, und außerdem, er ist gut zu Tieren wie man das sofort in der Eingangsszene erkennt. Die andern Qualitöätm wieviel unter der Oberfläche noch leigtund wie tief auslotbar Dunnetts Charaktere sind, macht da natürlich ein weitere Faszination aus.
: Celis: Fragt mal einen Mac - Fan, einen Wagnerianer oder einen Opel - Liebhaber nach den Objekten ihrer Leidenschaft!
: Martine: Natürlich bringen Leidenschaften Saiten zum Klingen, aber um das zur Melodie zu machen muß auch der Verstand eine Rolle spielen.
:
: Celis: Aber Vorlieben für bestimmte Personen sind, wie gegenüber unseren lieben Mitmenschen auch, nicht allein rational begründbar.
: Martine: Doch, ich würde das schon rational begründen, aber eben nicht nur, sicher spieln auch Dinge eine Rolle, die man nicht rationale begründen kann, aber zum einen liegt (m)ein sehr rationaler Grund darin daß ich Lymond besser kenne, als Niccolò. Aus einem sehr handfesten Grund: ich hatte eben jahrelang nur dieses eine Buch, und habe es immer wieder und wieder gelesen, - und somit Lymond viel besser ergründet (wenn man das so sagen darf – als Niccolò.
* Was hält Dich davon ab Niccolo wieder und wieder zu lesen?
Nein ernsthaft, es ist natürlich zuallererst die Qualität eines Buches, der Anspruch, den es an den Verstand des Lesers stellt, objektive Tatsachen wie historische Genauigkeit, psychologische Feinarbeit,Anspielungsreichtum, Witz, Sprache etc. was einen zuerst fesselt.
Aber diese Kategorien alleine erklären für mich eben nicht die Faszination spezieller Personen, das ist mir zu steril. Gerade bei Niccolo und Lymond ist es ja so, daß sie sich in vielen Dingen ja sehr gleichen. Da ist es sehr schwer, zu gewichten.
Man isn´t intellect only !
: Celis: Grisel hat es wunderbar auf den Punkt gebracht mit der `Thorkelnden Julianischen Jerrottesse`.
: Frechheit, Charme, physische Vorzüge und den Drang die Welt zu retten, dabei geheimnisvoll und undurchdringlich zu sein, das hört sich nach 007 an und greift für Niccolo und Lymond zu kurz.
: Martine: Nun, Mr. Fleming hatte sicher sein Anteil an Dunnetts Schreiben, denke ich, er ist Schotte, sie kannten sich, sie kante seinen James Bond, und alles in allem, es gibt da gewisse Szenen die sich ähneln, - war da nicht mal was mit Istanbul in einem der Romane von Fleming – Istanbul und seine Zisternen?
: Celis: Natürlich besitzen sie dies alles und darüberhinaus die sozialen Qualitäten, die James Bond als ungebildeten Wüstling dastehen lassen.
: Martine: GrinZZ. Aber bitte nix gegen Sean Connery...
: Celis: Das kann man sicherlich ausdiskutieren, doch wie Kate mir bestätigen würde,
: da ist auch der blackberry pie !
: Martine: Oh ja, aber Kate ist auch bereit dazu ein Messer zum Kuchen zu reichen und das würde ich nicht tun.
:
: Gruß Martine
* Gruß zurück Celis