Abgeschickt von Martine am 04 Februar, 2005 um 11:39:37:
Im Merkur, Nr. 670, Februar 2005
schreibt Michael Rutschky über
Wunder und Schrecken
Der Abenteuerroman im Lesen und im Leben
(.. ) In dem siebzehnbändigen Konversationslexikon von 1885, das ich so gern konsultiere, weil es Wissen in einer sozusagen antiken Form darbietet, findet man ohne weiteres das Stichwort: »Abenteuer (von mittellateinisch >adventura< oder >eventura<, daher auch >Ebenteuer<, ursprünglich in der Form >âventiure< in die Sprache des Mittelalters aufgenommen), in den Rittergeschichten des Mittelalters ein den Charakter des Wunderbaren, Zauberhaften an sich tragendes Ereignis, insbesondere Bezeichnung der aufgesuchten oder vom Zufall dargebotenen ritterlichen Zweikämpfe und sonstigen gefahrvollen Unternehmungen. Da das Wort >Abenteuer< dann auch den Bericht bezeichnete, auf welchen sich die epische Erzählung stützt, so entwickelte sich hieraus die Personifikation der >Frau Aventiure<, eines weiblichen Wesens von wunderbarer Schönheit und Macht, das sich mittels eines Ringes unsichtbar machen kann, als Freundin der streitbaren und minnefreudigen Jugend die Länder durchwandert, die Ereignisse sowie die geheimen Triebfedern der menschlichen Handlungen beobachtet und davon Kunde gibt und daher gewissermaßen die Muse der mittelalterlichen Dichter ist.« /(...)
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