Abgeschickt von Silke am 29 Mai, 2003 um 22:38:32:
Hallo Ihr Lieben,
es ist ein Kreuz, bis ich mal dazu komme, meine Eindrücke in Worte zu fassen, habe ich die DD-Bücher fast zum zweiten mal gelesen...*g*
Hier also Teil 3:
Da macht man sich nun auf eine hoffnungsfrohe Reise auf, die dramatisch endet:
Herrlich ist die Bemerkung von John Buckland, als es darum geht, wieso eigentlich Nepeja sich nicht um den Jagdfalken kümmert, der als Geschenk an Bord ist: weil er die ganze Zeit vor sich hinkotzt, und zwar auf russisch!
Der weitere Verlauf dieser Schiffsreise ist so drastisch geschildert, daß man bereits beim Lesen seekrank wird. Besonders deutlich wird auch, wie die äußerliche Verwahrlosung um sich greift, es wuchern Bärte, die Kleidung wird auch nicht sauberer, man riecht es beinahe...
Wer bis hierhin irgendwelche romantischen Vorstellungen vom Seefahrertum hatte, dem werden sie gründlich ausgetrieben!
Der Versuch, in diesen Fjord hineinzukommen, endet für die anderen Schiffe dramatisch. Wie schnell so ein Schiff untergehen kann, und noch eins und noch eins! Eine furchtbare Szene, ich habe so mitgelitten!
Man erreicht Schottland, und in der Nacht vor dem Schiffbruch sagt Chancellor zu Lymond etwas ziemlich erstaunliches: daß die einzige Frau, die es mit seiner verstorbenen Frau aufnehmen könnte, mit Lymond verheiratet ist!
Das hat sich dann ja sehr bald erledigt, leider. Ich habe mich ja fast schon daran gewöhnt, daß so viele der Figuren, die ich mag, nach kurzer Zeit nicht mehr da sind.
Die erste Begegnung zwischen Richard und Lymond, am Strand: "Welcome, BROTHER". Dieses "brother" hätte ich ja gerne mal gehört. Ihm müssen doch in diesem Moment weiß Gott welche Gedanken durch den Kopf jagen!
Die Reise nach Edinburgh und Adam´s Fragerei nach der Prophezeiung: Er vermutet das genaue Gegenteil der Voraussage, nämlich daß die Brüder sich wiedersehen würden!
Lymond´s Antwort darauf, daß die Prophezeihung eingetreten sei, sagt mir, daß er nun davon ausgeht, nicht Richard´s Bruder zu sein, jedenfalls nicht väterlicherseits.
Das läßt mich aber nun auch grübeln: wer ist dann Lymond´s Bruder?
Später, nach dem Besuch bei Großonkel Leonard Bailey wird es noch verdrehter! Wer glaubt nun an welche Version, und welche ist wahr???
Die nächste Begegnung zwischen Richard und Lymond endet mit einer gigantischen Ohrfeige, bei der ich innerlich gleich mit ausgeholt habe. Recht so!!!
Ich halte Lymond´s Weigerung, Sybilla zu sehen, für Feigheit. So. Jetzt haut mich *g*
Schön beschrieben: Osep´s Einzug in London. Wie er sich langsam einlebt und an die englischen Gepflogenheiten gewöhnt; keiner fällt auf die Knie etc., aber es ist eben ein barbarisches Land, was kann man auch erwarten, von einer Frau regiert, pfff! *g*
Auch ein erstes Treffen mit John Dee findet statt. Undurchsichtiger Kerl. Ich nehme einfach mal zur Kenntnis, daß Lymond und er bereits korrespondiert haben und das irgendwie mit Elizabeth und Courtenay zu tun hat. Und Lymond hat unglaubliche Manschetten davor, daß ihm
ein Horoskop erstellt wird. Wie abergläubisch der Kerl ist!
Dann die Begegnung mit Philippa beim Dinner bei den Sidneys!!!
Meine Güte, was der armen Philippa alles durch den Kopf geht, man spürt das Blut in den eigenen Ohren sausen, wenn man sich beim Lesen in sie hineinversetzt.
Der Schlagabtausch bei Tisch ist aber nicht schlecht, hier geht eine Portion Respekt an Philippa!
Zum Kringeln dann, wie die beiden ins Privatzimmer geschickt werden zum weiter Reden.
Bei der folgenden Auseinandersetzung zwischen den beiden hätte ich sie wieder an die Wand nageln können, Philippa und ihr spätpubertäres Helfersyndrom! Aaargh!
Aber ihr beherztes Zupacken, als es darum ging, Austin Grey außer Gefecht zu setzen, war toll!
Ganz wunderbar: die Begegnung mit Henry Sidney, wie sie zuerst mit dieser mechanischen Eule herumspielen, der dauernd ein Glasauge rausfällt. Toll!
Dann Philippa´s Kopfbedeckung: dieser Sockendialog!!!
Und der Ausflug nach Blackfriars zu den Kostümbastlern und Kulissenbauern mit den Zitaten aus Love and Life, mit den vielen L´s, als kurz ein kleines Eck von Lymond´s Verspieltheit rausguckt, schön!
Dann der Unfall, nach dem Lymond die ohnmächtige Philippa heimbringen muß. Bei diesem Transport macht er sich ein paar Gedanken, die ich ihm nicht zugetraut hätte. Ja guck...*g*
Ich hätte nicht gedacht, daß sie sich so elegant aus der Affäre ziehen können, nachdem sie doch sowas von aufgeflogen sind wegen der Briefekiste. Scheint aber alles nicht so furchtbar schlimm zu sein, Hauptsache, Lymond
geht wieder nach Rußland, weit weg jedenfalls.
Genau dieses verhindern seine Leute und Philippa am Ende; sagt mal, sie konnte ihn doch nur allein wegen seiner temporären Blindheit auf das französische Schiff bugsieren, oder?
Bemerkenswert finde ich, daß sie am Ende dann doch das große Heulen kriegt, weil sein etwas ehrgeiziges Rußland-Projekt nun doch nicht mehr hinhaut. Sie hat ihm diese Vision schon gegönnt.
Insgesamt fand ich RC bisher am schwierigsten, wobei sich der dritte Teil wieder flott las.
Den 2.Teil fand ich besonders zäh, es ging irgendwie so wenig vorwärts...
In Checkmate ist ja wieder richtig was geboten, der nächste Beitrag folgt in Bälde!
Bis dahin herzliche Grüße
Silke