Re: Lesen - ein rauschhaftes Glückserlebnis!?


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Abgeschickt von Kathrin am 08 Oktober, 2002 um 22:41:58:

Antwort auf: Lesen - ein rauschhaftes Glückserlebnis!? von amicadd am 05 Oktober, 2002 um 00:47:18:

Hallo!

: ich würde niemals jemanden in Grund und Boden stampfen, der sich eine irgendwie geartete Form von Lesestoff der sog. Kitschliteratur zu Gemüte führt. Denn er gehört zu der immer seltener werdenden Spezies derer, die ein Buch lesen.

Auch ich beschließe, mich dem Thema pragmatisch anzunähern, aber von einer ganz anderen Seite. Ich frage mich schon länger, ob die allgemein bekannte Aussage "es wird immer weniger gelesen" tatsächlich so einfach zu vertreten ist. Meines Erachtens liegt eher ein strukturelles Branchenproblem vor, unter dem insbesondere kleinere Verlage und Buchhändler zu leiden haben. Aber anstatt das System zu hinterfragen, werden äußere Umstände für sinkende Gewinne verantwortlich gemacht.

: Außerdem: Könnte es denn nicht sein, dass solch eine Person in der Entfaltung von Phantasien authentischer ist als ein(e!) Dunnettie, bei der die zivilisatorische Disziplinierung wohl viel stärker greift? Denn wie weit (Gestehen wir es uns überhaupt zu?) geht die Identifikation?

Identifikation mit DD's Figuren? Tja, das würde mir tatsächlich etwas schwerfallen. Ich würde es aber nicht auf "zivilisatorische Disziplinierung" zurückführen, sondern eher auf Pragmatismus, also schlichte genetische Veranlagung.

: A. Einstein meinte:" Alles, was von den Menschen getan und erdacht wird, gilt der Befriedigung gefühlter Bedürfnisse sowie der Stillung von Schmerzen." Andere drücken dies ähnlich aus. Was macht eure Leseerfahrung aus?

Ich würde dieses Zitat auf den ersten Blick nicht auf den Lesenden, sondern den geistig Produktiven, also z.B. einem Autor, zuordnen... dann ist der Satz für mich auch nachvollziehbar, würde aber nicht zur Frage passen.

: Neulich habe ich gesehen, dass GoK angepriesen wird als "One For The Girlies". Erzürnt dies die Gemüter?

Grins. Nicht im Geringsten. Der Leserinnenanteil von DD ist nun erwiesenermaßen sehr hoch. Und mit "Girlie" verbinde ich eine Art "geistig junggeblieben sein", was ich nicht als negativ ansehe, im Gegenteil.

Bis neulich
Kathrin


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