Abgeschickt von HeikeF am 23 Mai, 2002 um 18:42:45:
Hallo zum Dritten!
Gelis hatte Angst von Nicholas. Sie hat ihn nicht verstanden, meinte aber immer, daß sie es täte. Sie hat sinistere Gründe in all sein Handeln projiziert, die einfach nicht da waren. Ich habe mich so oft gefragt: „Welches Riesenproblem hat sie, zum Donnerwetter *g*?“ und wartete immer auf den großen Knall, daß irgend etwas ganz Schreckliches in ihrer Kindheit vorgefallen sein muß, daß sie so verbohrt und verdreht ist. Aber so war es eben nicht, es waren ganz viele Kleinigkeiten.
- Die Vernachlässigung durch den Vater, der ja ganz nett schien, aber auch abwesend
- Die Mutter, die immer auf die Standesunterschiede pochte und auf angeblich Niedergeborene wie z.B. Nicholas herabsah
- Katelina, die sie ob ihrer Schönheit beneidete (dickes Kind, daß sie selbst war) und weil sie mit Nicholas geschlafen hatte, den sie selbst gerne „gehabt“ hätte – die sie aber auch als Schwester liebte (beide waren füreinander da)
- Einsamkeit, als ihre Familienmitglieder starben, wobei vor allem Katelinas Tod das schlimmste war und über den sie nichts Genaueres erfuhr außer den Lügen von Simon und FFJ
- Ehrgeiz, den Willen, sich beweisen zu wollen, Nicholas ebenbürtig sein, ihn übertrumpfen zu wollen (daher die Mitarbeit am Vatachino) – sie konnte einfach nicht glauben, daß Nicholas ihre Stärken durchaus sah, anerkannte und zu schätzen wußte.
Gelis lernt es im Laufe von C&R, Nicholas WIRKLICH zu verstehen, auch durch die Aufdeckung der Geschichte seiner Kindheit. Sie lernt, ihre eigenen Gefühle zuzulassen. Sie lernt, daß dies nicht gleichzusetzen ist mit Schwachheit.
Ich muß sagen, daß ich mich sehr schwer tue, ihr daß zu verzeihen, was sie mit Nicholas betreffs Jodi angestellt hat, aber wenn er es kann, dann werde ich es auch! Ansonsten finde ich, daß die beiden wirklich zusammen passen, sie sind ebenso füreinander geschaffen wie Lymond und Philippa, allerdings auf andere Weise.
Einen kleinen Kritikpunkt hätte ich dann doch. Ich finde, daß Gelis in Gemini manchmal zu schnell nachgibt, zurücksteckt. „Passiv“ würde ich zwar nicht sagen, denn das ist sie keineswegs, aber für meine Geschmack hätte sie bei Nicholas manches Mal ein bißchen mehr bohren können.
Heike