Abgeschickt von Grisel am 06 Mai, 2002 um 22:47:07:
Antwort auf: Re: @ Grisel von Martine am 06 Mai, 2002 um 12:30:00:
Hi Martine!
: Aber ich glaube das "wirr", ist genau das, was ich mit "nicht linear" immer wieder zu beschreiben versuche. Manche Leser sind so sehr daran gewöhnt, die Gedanken der Personen und den Ablauf vorgelegt zu bekommen, daß sie genau daran scheitern, wenn es mal nicht so ist und von ihnen Kombinationsgabe verlangt wird.
: Gerade die Verbindung von Handlungssträngen über lange Passagen hinweg (und auch deren Weiterführung im verbrogenen plot), ist eine Qualität der Literatur, die den wenigsten Lesern bewußt ist, und die nur noch sehr wenige Leser verstehen. Dazu bedarf es schon einer längeren Beschäftigung mit Epen und ihren Besonderheiten und einerepischen oder erzählerischen Tradition, oder soll ich sagen Kultur.
Das ist nur etwas, was mir nie so wirklich aufgefallen ist. Wie gesagt, drum war ich auch ein wenig langsam dabei, zu verstehen, was Du mit "nicht linear" überhaupt meinst.
Immer würde ich sowas auch nicht packen. Die meisten meiner Bücher sind durchaus linear, aber das macht für mich ja den Reiz bei Dunnett aus, daß sie sich da abhebt vom Durchschnitt.
Natürlich ist es manchmal nervig wenn einer der Helden unmotiviert irgendwas sagt und man sich nur denkt: "Du hast ja so recht. HÄH???! Aber wie wundervoll ist es, wenn man dann irgendwann ein Aha-Erlebnis hat und es endlich Sinn ergibt!
: Oh Grisel, Fra Ludo in mir sagt, daß er jedes verlorene Schaf bedauert. Und Kritik kann er nicht leiden...
Grins. Den Zugang versuche ich auch manchmal: die armen wissen ja gar nicht, was ihnen entgeht. Wobei sich das sicher auch alle anderen über ihre Lieblinge denken und eben die Nase rümpfen über unsere. Sie wagen es! :-)
Bye,
Grisel