Abgeschickt von HeikeF am 18 Dezember, 2001 um 18:21:12:
Hallo!
Was mir an PiF besonders aufgefallen ist, waren die vielen Figuren, die über Lymond nachdenken, sich ein Bild von ihm machen, ihn versuchen einzuschätzen usw. Meistens Jerrott und Marthe, aber auch Gaultier und Philippa.
Und ich finde, diese Figuren haben eine ganz bestimmte Funktion in der Geschichte: Sie zeigen uns Möglichkeiten auf, wie wir als Leser Lymond beurteilen können. Dabei bleibt es jedem selbst überlassen, in wie weit wir den einzelnen Meinungen folgen.
Besonders interessant ist das bei Jerrott, weil dieser seine Meinung immer wieder ändert, immer wieder zu neuen Erkenntnissen und Einsichten gelangt und auch so ehrlich ist, dies vor sich selbst und auch vor anderen zuzugeben.
Wir können also immer wieder sagen: Ja, da sehe ich Lymond genauso, da finde ich auch, daß er einen Fehler gemacht hat; oder: Nein, das ist zu kurzsichtig gedacht, da schätzt er Lymond falsch ein, da würde ich ihm anders gegenübertreten.
Einmal denkt Gaultier über Lymond nach (ich glaube, als der Mast umgekippt ist) und ist sich sicher, daß alle dieses Unglück durch seine spitze Zunge und seine gnadenlosen Befehle zu spüren bekommen werden. Und so passiert es dann auch. Aber im Nachhinein können wir schon annehmen, daß er so handelt, weil er schon unter den Stimmungsschwankungen aufgrund der Drogen handelt.
Auch dieses Spannungsfeld, inwieweit Marthe Lymond ähnlich ist, oder wo die beiden sich doch unterscheiden, ist SEHR, sehr interessant und spannend.
Lieben Gruß,
Heike