Re: PIF conta RC


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Abgeschickt von Martine am 17 April, 2001 um 22:09:20:

Antwort auf: PIF & RC - unterschiede von petra am 17 April, 2001 um 19:47:03:

Hallo Petra und Kathrin,

ihr habt geschrieben...

Kathrin:
(...) das finde ich nun wirklich erstaunlich. Pif und RC sind wirklich diskussionswürdige Bände, aber wie kommt man dazu, pif nicht zu mögen und dafür RC sehr? (...)

Petra:
(...) für mich ist PIF aus einem einfachen grund nichts gewesen. es ist eine hinauszögerung der handlung von DK und noch dazu eine seeeehr lange.
erstens kann ich nach wie vor nicht verstehen, warum lymond gabriel laufen liess.

Er wollte nicht, die Franzosen haben Gabe entkommen lassen und Philippa ist ihm in St.Giles in den Arm gefallen. ....

Ha, was für eine interessante Diskussion, und mal eine ganz neue Sichtweise...
Hatten wir ja noch nie, daß jemand Pif so abgelehnt hat...

Ich finde es grade interessant, daß Petra findet Lymond hätte sein Leben in Rußland total gut im Griff. Er sei ganz er selbst.

Das finde ich ja nun natürlich nicht.

Äußerlich ist er schon "wie immer" kaltschnäuzig und kompetent, aber sonst ist eben nix los.
Gerade dieses überkompetente geht mir am Anfang furchtbar auf die Nerven. Deswegen ist ja Danny so neugierig, ob der Kerl echt ist.
Gut geölte Mechanik, so kommt mir Lymond vor, der erst wieder beginnt lebendig zu werden, als Diccon auftaucht. Alec Guthrie sagt das doch in Moskau, als er ihm das Abschiedsgeleit gibt. "Es ist besser für dich, daß du gehst."
Auch seine Männer merken, daß Lymond sich mehr als bisher abschließt und nichts mehr an sich ranläßt. Sogar Güzel wird das irgendwann zuviel und sie zieht die Nummer mit "Venzel" ab.

Und ist Pif wirklich so passiv? Immerhin gibt es da eine paar schwerverdauliche Schocks. Erstens Marthe, zweitens Oonagh und drittens Khaireddin. Nicht zu vergessen der Tod von Salblanca. Dann die ganzen Sachen die die Dame ihm in Lyon sagt. Gemeine Stelle, seit ich sie übersetzt gelesen habe, ist sie noch mindestens 10 x gemeiner geworden, die alte Schreckschraube. Hier kann ich mich mal ganz und gar Jerrots Meinung anschließen (Hallo Grisel, winkewinke...)

Natürlich hat Gabriel alle Trümpfe in der Hand und Lymond unterschätzt Onophrions Hinterlistigkeit. Ein Fehler sicher, dessen Auswirkungen erst viel zu spät zu merken sind.

Außerdem hat er in Pif keine Homogene Gruppe zu leiten, wie in St. Marys, sondern einen Sack Flöhe zu hüten. Marthe und Gaultier wollen ihr "wir werden reich"-Ding abziehen, Fippy das Kindermädchen machen, Archie macht auch nicht was man ihm sagt, sondern hört auf die höheren Eingebungen aus Lyon, Onophrion ist undurchsichtig, Jerrot hat den moralischen und mit Marthe zu tun, und der einzige auf den er sich verlassen kann ist Salblanca.

Zudem ist Pif für mich der Wendepunkt in Lymonds Geschichte. Das beginnt als Exposé in Lyon , und endet im Topkapi. Danach ist für ihn nichts erh wie es früher mal war. Sicher sit das der absolute Gegensatz zu DK, wo wir ganz am Anfang eine unbeschwerten, mit seiner Familie versöhnten und völlig zufriedene Lyymond zuhause haben. (der so wir angedeutet, allerdings für die Familie etwas anstrengend wird auf Dauer...)

Dann kommt Frankreich und Malta, und wieder Schottland mit St. Marys. Und die Auseinandersetzung mit Gabriel. Und als er den Kampf mit Gabriel aufnimmt, ist es schnell klar, daß er der Schwächere ist, denn er hat Skrupel, wo Gabriel keine hat. Dann kommt Lyon und was die Dame ihm dort sagt. Ich glaube, das nagt ungeheuer an ihm, dann gleich eins drauf: Marthe! Die Dame hat recht. Irgendwas ist faul im Staate Culter. Und dann die Irrfahrt nach Istanbul und das Finale im Topkapi. Ich empfand PIF eigentlich als eines der temporeichsten Bücher. Der Leser wird nur so von einem Höhepunkt zum nächsten getrieben, ohne zur Ruhe zu kommen. Fast wird man genauso atemlos wie die bedauernswerte Reisegesellschaft, die da durch die Levante schippert.

Am Schluß ist Lymond vor seinen Problemen ins Exil gegangen. Er hat sich dort lebendig begraben. Und ich habe an anderer Stelle schon mal gesagt, da z.B. jemand wie Archie ihm einen Tritt gegeben hätte, wäre er in Moskau vorbeigekommen.


Martine
wartet kampfbereit auf Widerspruch.




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