Austellungsbericht zu Siegel des Sultans - Osmanische Kalligraphie


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Abgeschickt von Martine am 10 April, 2001 um 00:14:28

Liebe Dunnetties,,
hier ist ein Ausstellungsbericht zu

"Siegel des Sultans - Osmanische Kalligraphie aus dem Sakip Sabanci Museum,Istanbul" in der Deutschen Guggenheim.

In dem ganzen Trubel in den letzen Wochen hatte ich ja glatt vergessen daß diese Ausstellung noch bis 8. April lief. Und so habe ich es wirklich noch am letzten Tag hingeschafft. Immerhin!

Eigentlich hatte ich ja vorgehabt es früher zu schaffen und mir auch schon mit Bernd die Ausstellungszeiten auf dem türkischen Plakat das überall in Kreuzberg hing, rausklamüsert.
(Er mißtrauisch: "Bist du sicher?"
Ich: "JA! Nisan heißt April, 8 heißt wohl 8 und saat heißt Uhrzeit. Und persembe heißt Donnerstag und da ist länger auf, steht da..."
Er: "WO steht das? Ich kann davon nix lesen..."
Soviel zu meinem Türkisch und Bernds Vertrauen in mich...)

Die Ausstellung war nicht sehr groß ca. 100 Ausstellungstücke, die Miniaturen und Bücher eingerechnet, würde ich sagen. Die ersten Urkunden datierten aus dem 14ten Jahrhundert, einige aus dem 16ten (Selim um Nachfolger) die meisten Sachen Neuzeit. Beeindruckend fand ich die Papierverarbeitung und Papiersorten, auf denen gemalt/geschrieben wurde. Nachdem ich mir in den ersten Minuten das anders Gucken, (Europäische Leserichtung vergessen!) einstellen mußte, fand ich noch mehr Ungewöhnliches. Alle Urkunden sind mit einem leichten Aufwärtsdrall geschrieben. Die einzelnen Zeilen ähneln im Gesamtbild wieder einem arabischen Buchstaben (der der ein wenig wie ein Krummsäbel aussieht, mit dieser gekrümmten Spitze nach oben) Die frühen Urkunden waren viel schlichter im Gesamtbild, aber die Schrift war sehr viel kunstvoller, kleine Ornamente und Verzierungen und wenig Schmuck zwischen den Zeilen.

Wiedererkannt:
Das südfranzösische Pastel (Blau) das die Türken wohl importiert haben, die Papiermarmorierung, die in PiF beschrieben wird (In Djerba sehen Marthe und Güzel einem alten Mann dabei zu)

Die Marmorierungen waren sehr, sehr kunstvoll, manchmal fast so gleichmäßig wie Druck, stellten sie zarte Pastellhintergründe, Blumen, oder Marmor dar. Darüber hätte ich gern mehr erfahren, aber die Ausstellung beschränkte sich nur auf die Kalligraphien.

Ebenso die Papiersorten, manche sehr glänzend, fast wie Seide, andere wieder sehr dicht und schwer, und wie in Farbe getaucht- auch darüber leider nix.

Sehr schön die Bücher, die so wunderbar ausgeschmückt waren, und anrührend die beiden kleinen Übungskladden, von Meisterschülern, die von den Meistern korrigiert waren.

Hintergrundinfos gab es nur knapp, Wahrscheinlich war der Katalog ausführlicher, aber mit 59,-- zu teuer, erstmal. Man erfuhr einiges über die verschiedenen Schriftarten, wenig über die verwendeten Tinten aber noch ein bißchen was über die Werkzeuge und Schreibgeräte.

Martine



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